Hallo, ich hab jetzt zwar mein eigenes Pferd, aber ich werde mal aus meiner RB-Zeit erzählen, denke das ist auch ok.
1. Was ich erwarte:
Meistens bin ich über Umwege oder andere Leute zu meiner RB gekommen. Es war nicht so, dass ich auf eine Anzeige geantwortet habe, wo mir der Text entgegengekommen ist.
Es war eher so "Hey, du suchst doch ne RB, ich kenn da eine..." Und dann war ich Probereiten und entweder es ging oder nicht.
Wenn ich mir als Reiter (damals... würde ich E-Niveau sagen) eine RB suche, dann ein Pony oder Pferd, dass nicht zu alt ist, mit dem man auch alleine sicher im Gelände unterwegs sein kann, das am Zügel geht und sowas. Ich erwarte allerdings nicht, dass das Pferd irgendwelche besondren Lektionen kann.
Von der Pferdebesitzerin erwarte ich auf jedenfall Freundlichkeit. Wenn keine Sympathie zwischen uns besteht, kann man es eigentlich vergessen, so gut ich auch mit dem Pferd klar kommen würde.
Ansonsten würde ich an meinen Tagen absolute Gleichberechtigung. Ich will nicht, sollte die Besi auch an meinen Tagen da sein, dass sie dann "Doch noch mal kurz rauf will" oder sich "einmischt" (zB wenn ich putze das Pferd totknuddeln oder so).
Natürlich muss auch der Rest passen- die Reitmöglichkeiten, andere Leute, der Stall, die Entfernung (na gut, Entfernung passt jetzt nicht so dazu).
2. Wie kompromissbereit seit ihr auf eure Reittage?
Hm, also ich denke, ich bin da sehr flexibel (gewesen). Wenn ich mit der Besitzerin abgemacht hatte, am Montag Unterricht zu nehmen, am Donnerstag zu reiten und einen Tag am WE etwas mit dem Pferd unternehmen (Bodenarbeit, longieren, putzen, spazieren gehen) und ihr zB etwas dazwischen kommt, dann versuche ich schon, an anderen Tagen einzuspringen. Wenn ich allerdings klar sage, dass ich am Dienstag lange Schule habe und am Mittwoch immer anderen Sport mache und da nicht ausweichen kann, dann ist das auch so und dann muss das Pferd halt stehen. Aber wenn die Besitzerin von Anfang an fragt, ob ich das Pferd am Mittwoch reiten kann, weil sie da lange arbeiten muss, hab ich immer versucht umzulegen.
Es kann ja bei beiden Seiten immer etwas dazwischen kommen.
3. Kennenlernen/Vorreiten
An das erste Kennenlernen kann ich mich bei meiner letzten RB noch besonders erinnern. Es war ein dicker Haflinger, mit einer mords-Mähne. Ich habe die Besi, die ungefähr ein Jahr älter war als ich, gefragt, wie sie denn damit umging, ob sie verlese oder Bürste. Sie hat gesagt, sie verließt die Mähne. ich hab mich dann auch an die Arbeit gemacht, alle anderen im Stall (war so ne kleine Mädel-gemeinschaft=Offenstall) haben mich schon komisch angeschaut (später habe ich herausgefunden, dass die Besi die Mähne nie verlesen hat- fand ich schon unfair).
Ich habe erst mal darauf geachtet, wie mir das Pferd entgegenkommt. Auf dem Paddock zB. Ob es ankommt, ob es vllt sogar wiehert, oder nicht kommt, oder vllt die Ohren anlegt (ist mir aber nie passiert).
Beim Putzen klar, gibt es Sachen, die das Pferd nicht mag/gerne mag (das auch die Besi gefragt), beim Satteln nach Gurtzwang gefragt und geguckt wie das Pferd reagiert. Ebenso beim Trensen. Was hat das Pferd für ein Gebiss-> worauf kann ich daraus schließen?
Ausrüstung, ist sie gepflegt, sortiert oder dreckig?
Beim Vorreiten bin ich immer beim ersten Mal sehr viel Schritt geritten und habe dann v/a und viel Zirkel geritten. Wie macht das Pferd mit? Ist es schnell gelangweilt? Die Galopparbeit hab ich immer ganz an den Schluss gehängt, um auf der sicheren Seite zu sein (man weiß ja nie) zur geschlossenen Zirkelseite. Wenn soweit alle Basics gut geklappt haben auch mal Trab-Halt oder Seitengänge.
Aber auch wenns nicht so klappt beim Reiten war es mir immer sehr wichtig, wie ich so im Umgang mit den Pferden klargekommen bin...
4. Kosten?
Ich hatte meistens, wie oben beschrieben, 3 Tage, an denen das Pferd "mein" war. Meine Freundin, der die Stute, die ich als letztes als RB hatte, gehörte, war zwar auch meistens mit am Stall, aber ich konnte halt alles alleine machen. Ich glaube ich habe für alle Rbs, auf denen ich je geritten bin, im Monat 50 Euro bezahlt. Allerdings waren es solche, wo ich mir die Tage aussuchen konnte, wo ich immer reiten konnte oder das Pferd praktisch in Beritt hatte. Da war ich die Einzige, die geritten ist, konnte wann ich wollte und natürlich war es dann auch kostenlos.
5. Was bieten RB und Besi?
Da die Besis meistens meine Freundinnen und somit in meinem Alter waren, war es eigentlich immer nett im Stall, also das Klima hat schon mal gepasst. Das Pferd hat mir echt eine nette Zeit geboten. Sie war sehr arbeitswillig und lieb im Gelände. Mehr wollte ich auch gar nicht.
6. Rechtliche Sachen
Unterschiedlich. Bei meiner letzten ein Vertrag, davor ein mündlicher Vertrag, davor gar nichts, bei meinen Berittpferden auch keine Versicherung.
Glücklicherweise ist mir mit meinen Rbs nie etwas Schlimmes passiert. Mir ist nie ein Pferd durchgegangen oder ausgebrochen oder sonstiges. Wenn etwas passiert wäre, ein Unfall, bei dem das Pferd verletzt wäre (sei es nur auf der Weide beim Toben) hätte ich wohl die Besi als erstes angerufen. Schlauer wäre es ja eigentlich, zuerst den TA zu alarmieren, hatte aber nie die Telefonnumer. Das ist vielleicht eine gute Idee, der RB die Telefonnumer vom TA zu geben.
Grundsätzlich würde ich immer einen Vertrag machen, wo auch die Kündigung gründlich abgeklärt wird, sonst kann es passieren, dass du auf einmal noch einen Monat mehr bezahlen musst, als du geritten bist (da hab ich Erfahrung-es war so trotz Vertrag).
Jetzt beatworte ich noch die Fragen für die Pferdebesitzer, obwohl ich eigentlich keine RB brauche.
1. Was erwartet ihr?
Wenn ich jetzt eine RB für mein Pferd suchen würde, wäre mir wichtig, dass sie nicht all zu jung ist, also in etwa so wie ich selbst. Sie sollte mindestens auf E-Niveau reiten und sattelfest sein, mit Tieren umgehen können auch mal im Stall anpacken können.
2. Gestaltung des Vorreitens:
Ich würde sie erst mal machen lassen, bzw. sie fragen, wie sie denn sonst so ihr Reiten aufbaut und dann erst mal schauen und gar nicht unbedingt reinreden (wenns nicht zu schlimm ist, ansonsten mal einen kleinen Tipp geben).
3. Verteilung der Tage, Trainingsplan
Als erstes würde ich einen Tag sagen, an dem ich auf jeden Fall reiten will, dann soll sie einen sagen (oder das mit der RLin absprechen, sie sollte nämlich auch Unterricht nehmen) und dann kann man ja schauen, wer wann kann. Grundsätzlich ist es ja für ein Boxenpferd in Ordnung 7 Mal in der Woche bewegt zu werden, trotzdem würde ich einen Relaxtag einordnen, wo höchstens geputzt und spazieren gegangen wird. Damit kann man sich ja zur Not absprechen.
4. Geld?
Ich würde, wenn die RB zwei mal in der Woche kommt 50 Euro (aufwärts) verlangen. Sie hat ein liebes Pferd, das auch zu Zweit mal ins Gelände geht (wenns nicht zu wild wird), dass sehr gut springt und Fehler verzeiht, im Umgang ein Schatz ist. Sie müsste nicht im Stall helfen, nur das Zeug mitpflegen und ordentlich umgehen. Ich denke,der Preis geht in Ordnung.
5. Was biete ich?
Also meine RB könnte also 2 mal die Woche reiten. Kann schon sein, dass ich dann auch mal im Stall anzutreffen bin. Ansonsten biete ich ein liebes Pferd (wie oben schon genannt) einen Außenplatz, Reithalle, mega tolles Gelände.. Ja, mehr müsste die RB nun nicht interessieren (zB wie viele Paddocks wir haben oder so).
6. Vereinbarungen?
Einen Vertrag würde ich auf jeden Fall machen. Dann würde ich ihr die Telefonnummer von mir und TA in meinen Spind hängen. Ansonsten.. joa ich glaub das wars erst mal.
Hui.. war ich wieder ausführlich
