Ich verstehe durchaus beide Seiten.
Und wahrscheinlich braucht der Mensch auch diese "Einsortierung" in "Schädling" und "Nichtschädling". Manchmal auch, um "großflächig" gegen diese Schädlinge vorgehen zu können, um unser "Eigentum" /unsere "Gesundheit" zu schützen. Und wahrscheinlich ist dieses Vorgehen finanziell günstiger, als sich Gedanken zu machen, was man zur "Vorbeugung" machen kann?
Als "Schädlinge" werden die Lebewesen von uns eingestuft, die sich an uns anheften und von unserer Lebensweise/Art, profitieren.
Sie fressen "unser" Getreide.
Sie "Koten" unsere Häuser voll und entwenden von uns Baumaterial und manchmal "bauen " sie auch unsere Häuser um, so dass sie ihren Vorstellungen entsprechen.
Die Liste der "Schädlinge" wird immer länger, umso mehr "Mensch" in die Natur eingreift und sie zurückdrängt.
Erst züchtet er Tauben, dann will er sie nicht mehr, die Tauben finden "Überlebensalternativen" und schon sind sie Schädlinge.
Wir verdrängen die Wildtiere immer mehr, nehmen ihren Lebensraum weg, Waschbär, Wildschwein, Mader und Co entdecken, dass es bei uns etwas zu holen gibt.. und schon zählen sie als Schädlinge.
Wir setzen Kaninchen in Australien aus und Pythons in Florida... und schon zählen diese Tiere als Schädlinge.
Wir bauen Waldmonokulturen an, entziehen der Erde Wasser und verhalten uns so... daneben, dass das Klima kippt, Borkenkäfer und Co machen sich über unser Holz her, nutzen die Gelegenheit: also sind sie Schädlinge.
Ratten gelten als Schädlinge, weil wir nicht in der Lage sind, mit unserem Müll entsprechend umzugehen.
Grundvoraussetzung, ein Schädling zu sein, ist, dass das Verhalten des Tieres uns "stört", dass es das von uns profitiert, dass es einen Nutzen aus uns zieht und das macht es ungefragt, einfach so, einfach ganz frech.
Beruhigend ist, dass sie am Ende sehr wahrscheinlich noch auf dieser Erde wandeln werden, wenn wir uns längst alles zerstört haben. Achso... sie waren auch vor uns schon da. Wir haben auf ihr Territorium unsere Bauten gebaut. Und ja, jetzt stören sie, wir teilen sie in "gut" und "Schädling" auf. Haben wir das Recht dazu? Nur weil Tiere klug sind und wissen, wie man aus uns Menschen einen Nutzen zieht? Wir "nutzen" doch auch Tiere zu unseren Zwecken.
Das ist eine andere Diskussion, das ist mir bewusst.
Ich mag Ratten, Mäuse, Waschbären und Stadttauben. Ich bewundere ihre Überlebenstaktiken und ihre Klugheit. Ich habe auch schon Stadttauben, die von Autos angefahren wurden, aufgesammelt und zum Tierarzt gebracht.
Und in dem Stadtteil, in dem ich arbeite, wird mein Auto nicht von Tauben "markiert" sondern von Rabenkrähen, die rund um meine Arbeitsstätte nisten und hausen. Sie ernähren sich von Wühlmäusen, von "unseren Essensresten", die sie im Müll finden, den sie vorher auseinandernehmen. Manchmal sieht mein Auto aus, als wäre es von ihnen belagert worden. Dann fahre ich in die Waschanlage oder parke dort, wo keine Bäume stehen.
Sind das auch Schädlinge, obwohl sie sich auch von Mäusen und Co ernähren? Sie sind bestimmt auch nicht Milben und läusefrei.......
Ich finde es klasse, dass es Menschen gibt, die sich für die "Stadttauben" oder auch andere "Schädlinge" einsetzen, die ihre Vermehrung eindämmen. Die für sie da sind. Und ich finde es wunderbar, dass wenn man ein Taubennest auf dem Balkon + Ei hat, sich mit solchen Menschen in Verbindung setzen kann, um für Mensch und Tier die beste Lösung zu finden.
Das sind meine persönlichen Gedanken und meine persönliche Meinung.
