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OmaOlga
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Hallo liebe Schildkrötenfreunde und -Freundinnen,
ich bin vor ca. einer Wochen zu einer griechischen Landschildkröte gekommen. Das Tier lebte bei einer jungen Studentin, die es von einem Geschwister übernommen hatte, aus Mitleid, wie sie sagt. Sie wollte nicht, dass die Schildkröte es nicht gut hat.
Ich habe hier ein kleines, privates Insekten- und Amphibienreservat auf unserem Resthof bei Köln, wir halten auch noch weitere Tiere wie Schafe und Katzen und sie witterte einfach die Chance, dass wir die "guten Hände" sind, an die sie ihre Schildkröte endlich loswerden kann.
Die Schildkröte und ich hatten beim ersten Treffen sofort einen Draht zueinander. Ich ließ mir die Haltungsbedingungen der letzten 10 Jahre schildern und nach einer kurzen Google-Recherche war ich mir sicher, dass ich das Tier besser übernehme, da ich zumindest versuchen würde, es artgerecht zu halten. Ein paar Daten kann ich heute schon nennen, anderes, wie Gewicht und Größe, muss ich erst noch messen.
Die männliche Schildkröte ist 10 Jahre alt
hat keine Papiere (angeblich bei Umzug verloren gegangen)
hat in den letzten zwei Jahren Gurken und Erdbeeren, sowie Pellets als Nahrung erhalten, in den acht Jahren davor nur Fertigfutter
lebte durchgängig in einem engen Terrarium mit zwei UV-B und einer Wärmeleuchte
auf glasartigem Substrat
bekam Sepiaschalen
ab und zu Freilauf in der Wohnung auf Laminat
noch nie in Winterstarre gewesen
fiepst beim Atmen, schweratmig
wenig mobil
keine auffälligen Verformungen des Panzers
sehr lange Krallen
es ist mutmaßlich eine griechische Landschildkröte, Papiere fehlen wie gesagt.
Nach der Ankunft bei mir während der Hitzwelle vergangene Woche zog er kurzfristig in einen Meerschweinchenkäfig ohne Bodenwanne, mit Strauchabschnitten zum Verstecken und Beschatten, Stein zum Aufwärmen, Topfuntersetzer mit Wasser, Sepia Schale und Zugang zu Lattich, Brennessel, Vogelmiere und Löwenzahn und Klee usw. Was halt in einem Beet wächst, wo lange nicht gejätet wurde. Der Boden ist eher sauer, Erde taugt nicht viel für Gemüse, für die Landschildkröte auch nicht geeignet. Hält kaum Feuchtigkeit. Süd-Süd-Ost Ausrichtung. Ich habe keinerlei Technik eingesetzt, die Wärmelampe ist kaputt und ich muss für den Aussenbreich erst etwas bauen.
Nach zwei Tagen in dieser Lage baute ich dem Jung ein ca. 12 qm großes Freigehege aus Drahtgitterzaunabschnitten an eine hohe Mauer, gleiche Ausrichtung, teilweise blickdicht, teilweise noch sehr provisorisch, aber ausbruchsicher. In dem Gehege wächst derzeit noch sehr hohe Vegetation (bis 1,20 m Gras, Kräuter, Disteln, wilder Wein, Klee usw.), es gibt aber auch freie Rennstrecken, mit Gras gemulchte Flächen, einen schattigen Busch und einen Kieselhaufen. Ich habe an einer sonnigen Stelle einen Buddelplatz geschaffen, den ich mit ziemlich schlechtem Material gefüllt habe - weil ich gerade nichts zur Hand habe. Oben drauf Lavamulch mit Sepiastücken und zerkleinerten Schneckenhäusern, die ich hier als einzige natürliche Kalziumquelle zur Hand habe. Ich gieße die Buddelstelle relativ regelmässig, weil es so trocken und staubig rüberkommt, das Material.
Ich bin im Moment nicht so gut finanziell ausgestattet. Leider. Es wäre aus mehreren Gründen praktisch, wenn das nicht so wäre.
Ich habe meine Schildkröte in das Areal ausgesetzt und er hat sich sofort in die Vegetation geschlagen, sich im Gras so eine Art Höhle gebaut und blieb versteckt. Ich holte ihn jeden Tag einmal raus und ließ ihn in der Sonne warm werden, er buddelte, aß Steinchen und Schneckenhäuser und ein bisschen Gras und zog es vor, sich wieder zu verstecken.
Ich vermute, er braucht so oder so ein paar Tage Gewöhnungszeit und muss den Wechsel erstmal verarbeiten. Alle diese Sinneswahrnehmungen und die anderen Tiere, die natürliche Sonne - das kennt er ja gar nicht und mich kennt er auch noch nicht sehr lange.
Ich habe diese Schildkröte aus unwürdigen Verhältnissen befreit und auch der Vorbesitzerin habe ich einen großen Gefallen getan. Jetzt aber kann ich alles mögliche falsch machen. Das würde ich gern vermeiden und möchte den potentiellen Schaden den ich an dem vorgeschädigten Tier anrichten kann, so gering wie möglich halten. Daher suche ich auf diesem Wege erfahrenere Leute, die mich ein wenig unterstützen.
Ich hoffe, auf diesem Weg konkrete Tipps, Anleitung und Erleuchtung zu erhalten zu:
- generelle Überlebensprognose nach 10 Jahren Fehlernährung ohne Winterstarre
- wirkungsvolle Erste-Hilfe-Maßnahmen
- Analyse des Verhaltens, Pschologie von Schildkröten
- Gehegeausbau und Gestaltung
- Erwerb oder Herstellung eines geeigneten Substrats bei kleinem oder keinem Budget
- Anleitung für die Winterstarre
Ich bin vollkommen offen für:
- konstruktive Kritik
- Weitervermittlung des Tieres in wirklich gute und erfahrenere Hände
- Auswilderung im Herkunftsgebiet
- Sterbehilfe bei Auswegslosigkeit
- zielführende Ratschläge zur Haltung bei mir im Freigehege
- Übernahme von Equipment
- Rat und Tat
- Tierarztempfehlungen
- Vernetzung
Ich habe einen Tierarzt hier im Rhein-Sieg-Kreis empfohlen bekommen, ist halt aber kompliziert wegen finanzieller Enge. Dafür möchte ich bitte nicht kritisiert werden! Ich hab das Tier von jemand mit genausowenig Geld übernommen... Arm sein ist ja direkt keine Schande und ich bin ein fleißiger Mensch. Blame the Finanzamt und meine Krankenkasse.
Das sind meine ersten Fragen:
Muss ich im Sommer zusätzlich wärmen?
Wäre Süd-West-Ausrichtung besser?
Ist es schlecht, das Tier hochzunehmen und umzusetzen, wie stressig finden die das?
Heute hat er sich in einer Heumulchschicht eingegraben, gestern im hohen Gras versteckt. Ist es ratsam, ihn in die Sonne zu setzen, wenn er sie offensichtlich meidet?
Geht er jetzt vielleicht in eine Ersatzwinterstarre und es ist ihm nach Fasten?
Sollte ich das hohe Gras schneiden oder lieber stehen lassen?
Wird er eher durch Bewegung oder durch Ausruhen fitter?
Ich hoffe sehr, dass jemand Lust hat, mir unter die Arme zu greifen. Ich möchte wirklich ernsthaft versuchen, dass der Kröterich es gut bei mir hat und das Landleben unter freiem Himmel genießen kann.
Größe, Gewicht, Fotos usw. werden nachgereicht.
Danke!!!
Die OmaOlga
ich bin vor ca. einer Wochen zu einer griechischen Landschildkröte gekommen. Das Tier lebte bei einer jungen Studentin, die es von einem Geschwister übernommen hatte, aus Mitleid, wie sie sagt. Sie wollte nicht, dass die Schildkröte es nicht gut hat.
Ich habe hier ein kleines, privates Insekten- und Amphibienreservat auf unserem Resthof bei Köln, wir halten auch noch weitere Tiere wie Schafe und Katzen und sie witterte einfach die Chance, dass wir die "guten Hände" sind, an die sie ihre Schildkröte endlich loswerden kann.
Die Schildkröte und ich hatten beim ersten Treffen sofort einen Draht zueinander. Ich ließ mir die Haltungsbedingungen der letzten 10 Jahre schildern und nach einer kurzen Google-Recherche war ich mir sicher, dass ich das Tier besser übernehme, da ich zumindest versuchen würde, es artgerecht zu halten. Ein paar Daten kann ich heute schon nennen, anderes, wie Gewicht und Größe, muss ich erst noch messen.
Die männliche Schildkröte ist 10 Jahre alt
hat keine Papiere (angeblich bei Umzug verloren gegangen)
hat in den letzten zwei Jahren Gurken und Erdbeeren, sowie Pellets als Nahrung erhalten, in den acht Jahren davor nur Fertigfutter
lebte durchgängig in einem engen Terrarium mit zwei UV-B und einer Wärmeleuchte
auf glasartigem Substrat
bekam Sepiaschalen
ab und zu Freilauf in der Wohnung auf Laminat
noch nie in Winterstarre gewesen
fiepst beim Atmen, schweratmig
wenig mobil
keine auffälligen Verformungen des Panzers
sehr lange Krallen
es ist mutmaßlich eine griechische Landschildkröte, Papiere fehlen wie gesagt.
Nach der Ankunft bei mir während der Hitzwelle vergangene Woche zog er kurzfristig in einen Meerschweinchenkäfig ohne Bodenwanne, mit Strauchabschnitten zum Verstecken und Beschatten, Stein zum Aufwärmen, Topfuntersetzer mit Wasser, Sepia Schale und Zugang zu Lattich, Brennessel, Vogelmiere und Löwenzahn und Klee usw. Was halt in einem Beet wächst, wo lange nicht gejätet wurde. Der Boden ist eher sauer, Erde taugt nicht viel für Gemüse, für die Landschildkröte auch nicht geeignet. Hält kaum Feuchtigkeit. Süd-Süd-Ost Ausrichtung. Ich habe keinerlei Technik eingesetzt, die Wärmelampe ist kaputt und ich muss für den Aussenbreich erst etwas bauen.
Nach zwei Tagen in dieser Lage baute ich dem Jung ein ca. 12 qm großes Freigehege aus Drahtgitterzaunabschnitten an eine hohe Mauer, gleiche Ausrichtung, teilweise blickdicht, teilweise noch sehr provisorisch, aber ausbruchsicher. In dem Gehege wächst derzeit noch sehr hohe Vegetation (bis 1,20 m Gras, Kräuter, Disteln, wilder Wein, Klee usw.), es gibt aber auch freie Rennstrecken, mit Gras gemulchte Flächen, einen schattigen Busch und einen Kieselhaufen. Ich habe an einer sonnigen Stelle einen Buddelplatz geschaffen, den ich mit ziemlich schlechtem Material gefüllt habe - weil ich gerade nichts zur Hand habe. Oben drauf Lavamulch mit Sepiastücken und zerkleinerten Schneckenhäusern, die ich hier als einzige natürliche Kalziumquelle zur Hand habe. Ich gieße die Buddelstelle relativ regelmässig, weil es so trocken und staubig rüberkommt, das Material.
Ich bin im Moment nicht so gut finanziell ausgestattet. Leider. Es wäre aus mehreren Gründen praktisch, wenn das nicht so wäre.
Ich habe meine Schildkröte in das Areal ausgesetzt und er hat sich sofort in die Vegetation geschlagen, sich im Gras so eine Art Höhle gebaut und blieb versteckt. Ich holte ihn jeden Tag einmal raus und ließ ihn in der Sonne warm werden, er buddelte, aß Steinchen und Schneckenhäuser und ein bisschen Gras und zog es vor, sich wieder zu verstecken.
Ich vermute, er braucht so oder so ein paar Tage Gewöhnungszeit und muss den Wechsel erstmal verarbeiten. Alle diese Sinneswahrnehmungen und die anderen Tiere, die natürliche Sonne - das kennt er ja gar nicht und mich kennt er auch noch nicht sehr lange.
Ich habe diese Schildkröte aus unwürdigen Verhältnissen befreit und auch der Vorbesitzerin habe ich einen großen Gefallen getan. Jetzt aber kann ich alles mögliche falsch machen. Das würde ich gern vermeiden und möchte den potentiellen Schaden den ich an dem vorgeschädigten Tier anrichten kann, so gering wie möglich halten. Daher suche ich auf diesem Wege erfahrenere Leute, die mich ein wenig unterstützen.
Ich hoffe, auf diesem Weg konkrete Tipps, Anleitung und Erleuchtung zu erhalten zu:
- generelle Überlebensprognose nach 10 Jahren Fehlernährung ohne Winterstarre
- wirkungsvolle Erste-Hilfe-Maßnahmen
- Analyse des Verhaltens, Pschologie von Schildkröten
- Gehegeausbau und Gestaltung
- Erwerb oder Herstellung eines geeigneten Substrats bei kleinem oder keinem Budget
- Anleitung für die Winterstarre
Ich bin vollkommen offen für:
- konstruktive Kritik
- Weitervermittlung des Tieres in wirklich gute und erfahrenere Hände
- Auswilderung im Herkunftsgebiet
- Sterbehilfe bei Auswegslosigkeit
- zielführende Ratschläge zur Haltung bei mir im Freigehege
- Übernahme von Equipment
- Rat und Tat
- Tierarztempfehlungen
- Vernetzung
Ich habe einen Tierarzt hier im Rhein-Sieg-Kreis empfohlen bekommen, ist halt aber kompliziert wegen finanzieller Enge. Dafür möchte ich bitte nicht kritisiert werden! Ich hab das Tier von jemand mit genausowenig Geld übernommen... Arm sein ist ja direkt keine Schande und ich bin ein fleißiger Mensch. Blame the Finanzamt und meine Krankenkasse.
Das sind meine ersten Fragen:
Muss ich im Sommer zusätzlich wärmen?
Wäre Süd-West-Ausrichtung besser?
Ist es schlecht, das Tier hochzunehmen und umzusetzen, wie stressig finden die das?
Heute hat er sich in einer Heumulchschicht eingegraben, gestern im hohen Gras versteckt. Ist es ratsam, ihn in die Sonne zu setzen, wenn er sie offensichtlich meidet?
Geht er jetzt vielleicht in eine Ersatzwinterstarre und es ist ihm nach Fasten?
Sollte ich das hohe Gras schneiden oder lieber stehen lassen?
Wird er eher durch Bewegung oder durch Ausruhen fitter?
Ich hoffe sehr, dass jemand Lust hat, mir unter die Arme zu greifen. Ich möchte wirklich ernsthaft versuchen, dass der Kröterich es gut bei mir hat und das Landleben unter freiem Himmel genießen kann.
Größe, Gewicht, Fotos usw. werden nachgereicht.
Danke!!!
Die OmaOlga