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KlaraLein
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Hallo.
Mein Sohn ( 8 Jahre alt) und ich (nicht mehr 8 Jahre alt) haben vorgestern eine Schildkröte unter einer großen Tanne auf einer Wiese mit kniehohem Gras gefunden. Sie war etwa zu einem Drittel in einem Erdloch, das für den Rest des Panzers zu klein war, "eingegraben".
Wir haben sie erstmal in einen Wäschekorb gesetzt und mit etwas Wasser versorgt.
Gestern habe ich dann eine Plastikbox, die noch etwas größer ist als der o.g. Korb, mit leicht feuchtem Sand gefüllt (ca. 3 cm hoch)und nochmal eine flache Schale mit Wasser und eine flache Schale mit Apfelstückchen und Gurkenscheiben dazu gestellt.
Die Schildkröte hat sich anfangs nur in ihren Panzer zurückgezogen und erbittert gefaucht, wenn man der Box zu nahe kam. Im Laufe des Tages hat sie aber die Apfelstückchen gefressen und wurde auch in der Box aktiver. Ich konnte mich daneben hinhocken, ohne dass sie gefaucht oder sich versteckt hat.
Ich habe dann das Ordnungsamt angerufen (weil Fundtier), die haben mich ans Veterinäramt weitergeschickt und die haben mich mit der Naturschutzbehörde verbunden. Deren erste Frage war: "Wollen Sie das Tier nicht behalten?"
Meine Familie und ich waren erstmal perplex. Obwohl wir von Schildkröten keine Ahnung haben, ist uns das Tier über Nacht doch etwas ans Herz gewachsen. :roll2:
Die Naturschutzbehörde hat uns dann die Nummer einer Zoohandlung gegeben, die auch Schildkröten züchtet. Nach einem Anruf dort habe ich das Gemüse gegen frischen Löwenzahl getauscht, den die Schildkröte dann auch ziemlich schnell verputzt hat.
Weil der Züchter erst abends kommen wollte und ich ein schlechtes Gewissen hatte, dass die Schildkröte in einer Box im Flur steht und immer versucht hat über den Rand zu klettern, habe ich das Tier mit nach draußen auf die Terrasse genommen und frei laufen lassen. Nachdem sie die Terrasse "erkundet" hat, ist sie die eine Stufe in den Garten gerutscht und hat diesen inspiziert. Dabei hat sie selbst die größten Erdhügel überwunden und hat sich dann auf eine Wiese ins hohe Gras zurückgezogen. Dort ist sie dann liegengeblieben, bis ich sie nach insgesamt 2 Stunden "Freiheit" erstmal wieder in die Plastikbox gesetzt habe.
Der Züchter hat die Schildkröte als Vierzehenschildkröte oder Steppenschildkröte identifiziert und meinte sie sei ein "er" und ca. 8-10 Jahre alt. Die Form des Panzers lässt darauf schließen, dass sie schon eine Weile auf sich allein gestellt war.
Er meinte, dass diese Schildkrötenart sehr pflegeleicht wäre und sich gut für Anfänger eignen würde. Am besten sei ein Gehege draußen. Vor dem ersten Frost müsste sie rein. Winterruhe könnte man machen, muss man aber nicht. Beim Fressen sei sie sehr einfach: "alles was von der Wiese kommt", also Löwenzahn, Vicken, Disteln, Klee. Aber auch "rotes Obst und Gemüse", speziell Tomate, Paprika, Melone, auch mal Apfel und im Winter Chicoree. Außerdem meinte er, dass unsere Plastikbox im Winter ausreichen würde , wobei größer = besser. Zudem empfahl er uns eine Wärmelampe.
Und hier setzt jetzt die Verunsicherung ein:
Auf diversen Internetseiten, die sich mit Landschildkröten befassen, steht, dass man auf KEINEN Fall Obst und Gemüse füttern soll. Ausschließlich "Unkraut" von Wiesen und entsprechendes Heu wären "erlaubt". Außerdem soll man ab und an Eierschalen von gekochten Eiern anbieten.
Zudem habe ich gelesen, dass diese Art auf jeden Fall Winterruhe hält und auch eine Sommerruhe in Frage kommt. Zudem graben die Tiere gerne, so dass das Gehege entsprechend beschaffen sein muss.
Jetzt wissen nicht, ob die Entscheidung die Schildkröte zu behalten, ein Fehler war.
Heute z.B. hat sie kaum etwas gefressen. Wir haben sie wieder zwei Stunden im Garten laufen lassen. Nach ca. 50 Meter hat sie sich wieder ins hohe Gras zurückgezogen. Es sah aus als würde sie schlafen. Die Augen waren zumindest zu.
Als sie dann wieder in ihrer Box saß, hat sich sich direkt unter das Heu, dass wir ihr mit in die Box gegeben hatten, verkrochen. Seitdem hat sie ihre Lage nicht mehr verändert.
Unsere drängensten Fragen:
Was füttert man einer Steppenschildkröte?
Wie viel bekommt sie Futter?
Welche Unterbringung ist am besten geeignet? (Sommer/Winter)
Was kann man der Schildkröte noch Gutes tun?
Wenn wir die Verantwortung für ein Tier übernehmen, müssen wir sicher sein, dass wir es nicht quälen und - soweit möglich - artgerecht halten.
Danke fürs Lesen.
LG,
KlaraLein
Mein Sohn ( 8 Jahre alt) und ich (nicht mehr 8 Jahre alt) haben vorgestern eine Schildkröte unter einer großen Tanne auf einer Wiese mit kniehohem Gras gefunden. Sie war etwa zu einem Drittel in einem Erdloch, das für den Rest des Panzers zu klein war, "eingegraben".
Wir haben sie erstmal in einen Wäschekorb gesetzt und mit etwas Wasser versorgt.
Gestern habe ich dann eine Plastikbox, die noch etwas größer ist als der o.g. Korb, mit leicht feuchtem Sand gefüllt (ca. 3 cm hoch)und nochmal eine flache Schale mit Wasser und eine flache Schale mit Apfelstückchen und Gurkenscheiben dazu gestellt.
Die Schildkröte hat sich anfangs nur in ihren Panzer zurückgezogen und erbittert gefaucht, wenn man der Box zu nahe kam. Im Laufe des Tages hat sie aber die Apfelstückchen gefressen und wurde auch in der Box aktiver. Ich konnte mich daneben hinhocken, ohne dass sie gefaucht oder sich versteckt hat.
Ich habe dann das Ordnungsamt angerufen (weil Fundtier), die haben mich ans Veterinäramt weitergeschickt und die haben mich mit der Naturschutzbehörde verbunden. Deren erste Frage war: "Wollen Sie das Tier nicht behalten?"
Meine Familie und ich waren erstmal perplex. Obwohl wir von Schildkröten keine Ahnung haben, ist uns das Tier über Nacht doch etwas ans Herz gewachsen. :roll2:
Die Naturschutzbehörde hat uns dann die Nummer einer Zoohandlung gegeben, die auch Schildkröten züchtet. Nach einem Anruf dort habe ich das Gemüse gegen frischen Löwenzahl getauscht, den die Schildkröte dann auch ziemlich schnell verputzt hat.
Weil der Züchter erst abends kommen wollte und ich ein schlechtes Gewissen hatte, dass die Schildkröte in einer Box im Flur steht und immer versucht hat über den Rand zu klettern, habe ich das Tier mit nach draußen auf die Terrasse genommen und frei laufen lassen. Nachdem sie die Terrasse "erkundet" hat, ist sie die eine Stufe in den Garten gerutscht und hat diesen inspiziert. Dabei hat sie selbst die größten Erdhügel überwunden und hat sich dann auf eine Wiese ins hohe Gras zurückgezogen. Dort ist sie dann liegengeblieben, bis ich sie nach insgesamt 2 Stunden "Freiheit" erstmal wieder in die Plastikbox gesetzt habe.
Der Züchter hat die Schildkröte als Vierzehenschildkröte oder Steppenschildkröte identifiziert und meinte sie sei ein "er" und ca. 8-10 Jahre alt. Die Form des Panzers lässt darauf schließen, dass sie schon eine Weile auf sich allein gestellt war.
Er meinte, dass diese Schildkrötenart sehr pflegeleicht wäre und sich gut für Anfänger eignen würde. Am besten sei ein Gehege draußen. Vor dem ersten Frost müsste sie rein. Winterruhe könnte man machen, muss man aber nicht. Beim Fressen sei sie sehr einfach: "alles was von der Wiese kommt", also Löwenzahn, Vicken, Disteln, Klee. Aber auch "rotes Obst und Gemüse", speziell Tomate, Paprika, Melone, auch mal Apfel und im Winter Chicoree. Außerdem meinte er, dass unsere Plastikbox im Winter ausreichen würde , wobei größer = besser. Zudem empfahl er uns eine Wärmelampe.
Und hier setzt jetzt die Verunsicherung ein:
Auf diversen Internetseiten, die sich mit Landschildkröten befassen, steht, dass man auf KEINEN Fall Obst und Gemüse füttern soll. Ausschließlich "Unkraut" von Wiesen und entsprechendes Heu wären "erlaubt". Außerdem soll man ab und an Eierschalen von gekochten Eiern anbieten.
Zudem habe ich gelesen, dass diese Art auf jeden Fall Winterruhe hält und auch eine Sommerruhe in Frage kommt. Zudem graben die Tiere gerne, so dass das Gehege entsprechend beschaffen sein muss.
Jetzt wissen nicht, ob die Entscheidung die Schildkröte zu behalten, ein Fehler war.
Heute z.B. hat sie kaum etwas gefressen. Wir haben sie wieder zwei Stunden im Garten laufen lassen. Nach ca. 50 Meter hat sie sich wieder ins hohe Gras zurückgezogen. Es sah aus als würde sie schlafen. Die Augen waren zumindest zu.
Als sie dann wieder in ihrer Box saß, hat sich sich direkt unter das Heu, dass wir ihr mit in die Box gegeben hatten, verkrochen. Seitdem hat sie ihre Lage nicht mehr verändert.
Unsere drängensten Fragen:
Was füttert man einer Steppenschildkröte?
Wie viel bekommt sie Futter?
Welche Unterbringung ist am besten geeignet? (Sommer/Winter)
Was kann man der Schildkröte noch Gutes tun?
Wenn wir die Verantwortung für ein Tier übernehmen, müssen wir sicher sein, dass wir es nicht quälen und - soweit möglich - artgerecht halten.
Danke fürs Lesen.
LG,
KlaraLein
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