
dieterklein
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Guten Abend.
Um hier eine Diskussion fortzuführen die sich in einem anders gelagerten Topic ergeben hat erstelle ich dieses Topic nun und füge einige Zitate ein.
Das wird am Anfang etwas umfangreicher, lässt sich aber um eine gewisse Übersichtlichkeit zu gewährleisten nicht vermeiden.
Und während sie dies schrieb:
tippte ich schon dieses:
Das Ursprungstopic ab Filterdiskussion:
https://www.schildkroetenforum.com/...hildkroete-bricht-t137552-p2.html#post1651247
Ich möchte hier partiell nochmal einige Dinge aufgreifen, aber nicht alle.
Im Mulm siedeln viele verschiedene Bakterien und Mirkoorganismen.
Diese verstoffwechseln alle in verschiedenen Positionen innerhalb der Verwertungskette die anfallenden Abbauprodukte und sorgen so für die biologische Reaktion und, nach genug Zeit bei geeigneten Bedingungen, für ein Gleichgewicht.
Die Keime verschiedenster Natur brauchen ja auch eine Nährstoffversorgung um zu überleben.
Wenn es ein Gleichgewicht im Becken gibt, ist auch die Nische für diese Keime entsprechend klein und diese können nicht Überhand nehmen.
Ferner siedeln Keime sowie Mikroorganismen lieber im Mulm als frei im Wasser umherzuschweben.
Ergo sinkt bei vorhandenem Mulm die Dichte der Keime im Wasser.
Wenn Erreger sich kontinuierlich vermehren ist das Becken bereits aus dem Gleichgewicht.
In Ländern mit einer "guten" Trinkwasserversorgung ist es bestimmt auch kein Problem Wasser direkt aus der Leitung ins Becken laufen zu lassen.
Und natürlich ist auch dieses Wasser nicht keimfrei.
Hier wo ich ansässig bin wird aber im erheblichen Maße gechlort, was mich dazu bewegt a) viel Regenwasser aufzufangen und b) das Leitungswasser schon zwei bis drei Tage stehen zu lassen vor der Nutzung.
Ich würde weder den Tieren noch der Bakterienkultur gerne gechlortes Wasser antun.
Ich nehme an du spielst auf Schwermetalle an?
Kupferleitungen sind ja zum Beispiel für viele Garnelen schon der Grund des plötzlichen Ablebens wenn das Wasser aus diesen ins Becken geleitet wird.
Nun, detailierte Wasseranalysen des Anbieters waren hier lange nicht ohne erhebliche Widerstände zu haben.
Mittlerweile sieht das etwas anders aus, ob die Daten aber zuverlässig sind wage ich mal zu bezweifeln.
Da vermisse ich doch etwas den deutschen Standard.
Um auf den Punkt zu kommen: Mulm besteht aus sich zersetzenden organischen Bestandteilen des Futters, Kot aller (!) Bewohner des Beckens, Bakterien, Pilzen, Huminstoffen und Mineralien.
Mulm wird nicht nur von den Bakterien besiedelt sondern auch von Schnecken, verschiedenen Würmern (Nematoden z.B.), Amöben und weiß der Geier was noch besiedelt.
Unter ihnen sind Borstenwürmer, Wimperntiere, Rädertiere, Flagellaten und vieles mehr.
Manche Bewohner ernähren sich anorganisch, andere organisch.
Ihr Zusammenspiel sorgt für die Verwertung aller anfallender Biomasse.
Im Mulm werden nicht unerhebliche Mengen Mineralien wie Calcium, Magnesium, Kalium usw. freigesetzt.
Mulm hat außerdem die Fähigkeit Schwermetalle zu binden.
Diese lagern im Mulm ein und werden so gebunden weniger im Wasser vorzufinden sein.
Diese Eigenschaft macht den Mulm zu einem effektiven Wasseraufbereiter.
Das ist mit einer der Gründe warum ich so ein Freund vom HMF bin.
Die grobe Masse der Bakterien und des Mulms befinden sich im Becken und müssen nicht über Verrohrung in externe Becken laufen, es muß keine Bohrung ins Becken eingebracht werden, kein Überlauf kann sich zusetzen, der Topffilter kann nicht undicht werden usw...
Bei Pumpenausfall befindet sich der Filter im Becken und kann am vollen Wasservolumen und dem dort gelösten Sauerstoff weiter überleben, auch mal eine Nacht, wohingegen das in einem Topf schnell anders aussehen kann.
Stromausfälle sind hier leider nicht so selten, da die Stromversorgung überirdisch gebaut ist und bei Sturm naja, ihr wisst schon.
Bei vielen Topffiltern, die ich als Kreiselpumpe nutzte oder nutze, mußte ich erstmal drosseln damit die Filter nicht zu schnell durchströmt wurden.
Ich habe die Erfahrung gemacht das bei schnelllaufenden Filtern der sich ablagernde Mulm eher sedimentartig ist und anders aussieht wie "mein" Mulm bzw. der aus HMF gereinigten Becken.
Laut Recherche scheint dieser Mulm auch anders beschaffen zu sein und nicht so zu wirken wie "mein" Mulm.
Zu den Wasserschildkröten:
Die meisten von uns gepflegten Arten sind von Hause aus darauf ausgerichtet vorwiegend in stehenden oder langsam fliessenden Gewässern gesund zu leben.
Dort findet man eben solche Mulmschichten am Boden.
Die bakterielle Dichte ist dort meist höher als in schnellfliessenden Gewässern.
Ebenso sind verschlammte Untergründe mit meist erheblichen Schichtiefen zu finden.
Diese werden als Versteck, ÜBerwinterungsort und eben auch als Nahrungsquelle genutzt.
In schnellfliessenden Gewässern sind andere Verhältnisse anzutreffen und auch eine geringere bakterielle Dichte.
Das soll keine Argumentation werden Wasserschildkröten in alter Gülle zu halten, sondern ein Plädoyer für mehr Mulm in den Becken.
Der Mulm wird gerne durchwühlt auf der Suche nach kleinen Lebewesen und dient, gerne mit Laub als Schlammersatz, als Versteck und Rückzugszone zusätzlich zur Bepflanzung und anderer Struktur im Becken.
Da in beiden meiner Becken eine Gammaruspopulation heimisch ist die auch über Monate stabil erscheint (sie leben im Filter und sind dementsprechend schwer zu zählen) gehe ich davon aus das mein Wasser nicht so verkehrt zu sein scheint.
Dank Trachemysbesatz habe ich keinen Nitratmangel.
Im Gegenteil, ich muß regelmäßig die Efeutute und den Bubikopf im Blumenkastenfilter zurückschneiden damit diese die Tapete und die Deckenabhängung in Ruhe lassen.
:lachend:
In Bezug auf z.B. Kupferleitungen könnte man sich durchaus auch Sachen ins Wasser schleppen die nicht erwünscht sind.
Dies ist kein Argument Wasserwechsel zu lassen, sondern eine Anregung sich mit lokalen Gegenbenheiten auseinander zu setzen.
Du scheinst "gutes" Wasser zu haben, das ist beneidenswert.
Ich habe mit Aquaristik nur indirekt zu tun gehabt, denn ich bin seit 1985 nur mit Wasserschidlkröten im Bunde.
Ich kam von der Deathbowl mit einer Trachemys scripta elegans (damals Rio Grande) south texas Variante über einen weiten Weg zu meinen heutigen Haltungen.
Inklusive größerem Beckenpark mit Zentralfiltersystem (Mehrkammerfilter mit Pellets und Schnickschnack), Osram Ultravitalux mit analoger Zeitschaltuhr und einem regen Ein- und Ausgang der Tiere in den späten 90er Jahren als ich stellenweise ein Dutzend Aufnahmetiere pflegte.
Auch ich habe Filterbecken betrieben, Topffilter genutzt und sogar einen (neuen) Klospülkasten als Nivauregulierung im Wintergarten meiner Eltern für die Becken genutzt.
Also mir ist ein Wasserwechsel nicht zuviel.
Wenn man sich mal meine Historie ansieht dann hoffe ich das auffällt das ich mich durchaus intensiv mit meinen Becken und auch dem Besatz auseinandersetze.
Ich pflege die letzten Jahre ausschließlich Aufnahmetiere und in zwei Fällen mußte ich jetzt mal Dinge auskurieren die aus der vorhergehenden Haltung resultierten.
Bis dato erfolgreich und im Fall des Trachemys Männchens auch mit Geduld, denn es hat seine Zeit gedauert.
Ich habe da jetzt vier Jahre investiert, ich denke da käme es auf einige Wasserwechsel wohl nicht an.
An der Kopfzeichnung behaupte ich unter anderem (!) erkennen zu können dass das Tier bei bester Gesundheit ist.
Ich bin also keine Eintagsfliege die einer X- beliebigen Thematik hinterherrennt und versucht diese messianisch unters Volk zu bringen, ich habe meine Methode in meinem mir gegebenen Rahmen geprüft und abgeklopft und stelle die gerne hier zur Diskussion.
Ich bin gerne bereit mir Kritik anzuhören und Dinge zu verändern, das tue ich ja auch für mich schon seit Jahren.
Es ließe sich hier schneller Erkenntnisgewinn erzielen wenn man sich über Dinge austauscht die der andere vielleicht nicht kennt oder nie probiert hat.
Ich möchte das aber bitte auf Augenhöhe tun.
:zwink:
Nun, mit Socken habe ich tatsächlich noch nicht gefiltert.
Dem Zweifel kann Abhilfe geschaffen werden, ich empfehle folgende Lektüre:
http://www.amazon.de/Das-bepflanzte-Aquarium-wissenschaftlicher-Grundlage/dp/3897451999
Leider gibt meine mobile Plattform nicht mehr an Quellen her, ich habe meine Quellensammlung zuhause auf dem PC.
Ja natürlich siedeln sich auf allen Flächen die Bakterienkulturen an.
Deswegen kann ein Becken ja auch den Mulmverlust puffern.
Im Bodengrund sitzen ja nicht unerhebliche Anteile dieser Kulturen.
Das die Becken ohne Mulm kein Gleichgewicht haben, habe ich nicht geschrieben.
Ich könnte das ohne ein Becken zu kennen auch nicht beurteilen.
Das die Becken den Mulmverlust vertragen liegt vielleicht auch daran das die Systeme sich relativ schnell wieder erholen können.
Ich sehe ja bei deinem Fred ein schön eingerichtetes Aquarium mit reichlich Bepflanzung und dementsprechend wird da wohl immer noch was übrig bleiben in den Ecken.
Die schnelle Neubildung deutet ja auf Aktivität hin die ordentlich Mulm produziert.
Hast du denn Fäule Probleme wenn du den Mulm lässt wo er ist oder ist das nur ein "kosmetisch" bedingtes Entfernen?
Ich bin natürlich auch kein Freund von Fäulnis, die sich bilden kann wenn der Mulm nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden kann.
Dann wird daraus Faulschlamm.
Die Prozesse darin laufen dann anaeob und es bilden sich Faulgase, es stinkt.
Da habe ich aber seit Jahren kein Problem mit.
Vielleicht weil meine Tiere in den Becken regelmäßig den Bodengrund durchwühlen auf der Suche nach Nahrung.
Ich fische jedenfalls nie nach dem Füttern irgendwas ab.
Genaugenommen könnte ich das auch garnicht, weil außer etwas Kräuterkram nichts auf dem Wasser bleibt sondern alles sinkt und meine Becken ohne ausräumen garnicht am Grund befingerbar sind.
Wenn denn tatsächlich mal was nicht gefressen oder nicht direkt gefunden wird, die Becken können das ab.
Da passiert genau nichts.
Und das bei durchaus mehreren Lagen Herbstlaub die im Herbst auch in die Becken eingebracht werden.
Das macht keinen Ärger.
Warum auch immer.
Auf dein Angebot mit dem Besuch in Dresden würde ich ja gerne eingehen, allerdings habe ich das Problem das ich nicht nur am anderen Ende der Republik arbeite sondern auch noch hinter ihren Westgrenzen lebe und pendle.
Das wird also in absehbarer Zeit nichts.
:schn:
Weil mich die Diskussion jetzt ein wenig getriggert hat möchte ich Mitte Februar mal mein Wasser testen lassen.
Ich mache mich mal kundig wer da bei uns in der Ecke gute Tests anbietet.
Und zwar möchte ich sowohl das Leitungswasser als auch die Becken jeweils mal testen lassen um zu schauen was da eigentlich so Stand der Dinge ist.
Gruß
Um hier eine Diskussion fortzuführen die sich in einem anders gelagerten Topic ergeben hat erstelle ich dieses Topic nun und füge einige Zitate ein.
Das wird am Anfang etwas umfangreicher, lässt sich aber um eine gewisse Übersichtlichkeit zu gewährleisten nicht vermeiden.
Und während sie dies schrieb:
Huhu,
wir können ja in nächster Zeit einen extra Thread eröffnen und ausgiebig über all diese Dinge sprechen und diskutieren.
:drinks:
tippte ich schon dieses:
Das Ursprungstopic ab Filterdiskussion:
https://www.schildkroetenforum.com/...hildkroete-bricht-t137552-p2.html#post1651247
Ich möchte hier partiell nochmal einige Dinge aufgreifen, aber nicht alle.
...
Es ist ja auch nicht so, dass ein Becken nur durch einen Wasserwechsel keimfrei ist - das ist gar nicht möglich, es sind immer viele Dinge latent vorhanden. Ob sie dann schaden hängt auch von den Tieren ab bzw. wie es um ihr Immunsystem gestellt ist. Das Immunsystem wehrt viele Dinge ab und das Tier wird nicht bei jedem Keim krank. Erst wenn die Erreger sich kontinuierlich vermehren kann es gefährlich werden und das Immunsystem zusammenbrechen was dann quasi die Türen für jede Art von Erreger öffnet.
Im Mulm siedeln viele verschiedene Bakterien und Mirkoorganismen.
Diese verstoffwechseln alle in verschiedenen Positionen innerhalb der Verwertungskette die anfallenden Abbauprodukte und sorgen so für die biologische Reaktion und, nach genug Zeit bei geeigneten Bedingungen, für ein Gleichgewicht.
Die Keime verschiedenster Natur brauchen ja auch eine Nährstoffversorgung um zu überleben.
Wenn es ein Gleichgewicht im Becken gibt, ist auch die Nische für diese Keime entsprechend klein und diese können nicht Überhand nehmen.
Ferner siedeln Keime sowie Mikroorganismen lieber im Mulm als frei im Wasser umherzuschweben.
Ergo sinkt bei vorhandenem Mulm die Dichte der Keime im Wasser.
Wenn Erreger sich kontinuierlich vermehren ist das Becken bereits aus dem Gleichgewicht.
In Ländern mit einer "guten" Trinkwasserversorgung ist es bestimmt auch kein Problem Wasser direkt aus der Leitung ins Becken laufen zu lassen.
Und natürlich ist auch dieses Wasser nicht keimfrei.
Hier wo ich ansässig bin wird aber im erheblichen Maße gechlort, was mich dazu bewegt a) viel Regenwasser aufzufangen und b) das Leitungswasser schon zwei bis drei Tage stehen zu lassen vor der Nutzung.
Ich würde weder den Tieren noch der Bakterienkultur gerne gechlortes Wasser antun.
Nicht nur Keime sind das Problem sondern auch Dinge, die im Becken nicht biologisch abgebaut werden und da gibt es schon so Einiges bereits im Trinkwasser.
Schildkröten sind da sicher nicht so empfindlich, vielleicht sogar gänzlich abgehärtet aber das sieht ganz anders aus wenn wir von Fischen sprechen. Vor allem die beliebten Garnelen und sogar Schnecken (die ja selbst in den ekligsten Löchern leben können) können unheimlich empfindlich auf nur kleinste Anteile eines eigentlich ungiftigen Stoffes reagieren.
Wenn ich mir unsere detaillierte Trinkwasseranalyse anschaue dann sind dort (zwar in extrem geringen Mengen) Dinge drin, die in hohen Konzentrationen jedem Lebewesen dauerhaft schaden würden. Da sie definitiv nicht schnell oder überhaupt nicht abgebaut werden, reichern sie sich mit der Zeit immer weiter an.
Ich nehme an du spielst auf Schwermetalle an?
Kupferleitungen sind ja zum Beispiel für viele Garnelen schon der Grund des plötzlichen Ablebens wenn das Wasser aus diesen ins Becken geleitet wird.
Nun, detailierte Wasseranalysen des Anbieters waren hier lange nicht ohne erhebliche Widerstände zu haben.
Mittlerweile sieht das etwas anders aus, ob die Daten aber zuverlässig sind wage ich mal zu bezweifeln.
Da vermisse ich doch etwas den deutschen Standard.
Um auf den Punkt zu kommen: Mulm besteht aus sich zersetzenden organischen Bestandteilen des Futters, Kot aller (!) Bewohner des Beckens, Bakterien, Pilzen, Huminstoffen und Mineralien.
Mulm wird nicht nur von den Bakterien besiedelt sondern auch von Schnecken, verschiedenen Würmern (Nematoden z.B.), Amöben und weiß der Geier was noch besiedelt.
Unter ihnen sind Borstenwürmer, Wimperntiere, Rädertiere, Flagellaten und vieles mehr.
Manche Bewohner ernähren sich anorganisch, andere organisch.
Ihr Zusammenspiel sorgt für die Verwertung aller anfallender Biomasse.
Im Mulm werden nicht unerhebliche Mengen Mineralien wie Calcium, Magnesium, Kalium usw. freigesetzt.
Mulm hat außerdem die Fähigkeit Schwermetalle zu binden.
Diese lagern im Mulm ein und werden so gebunden weniger im Wasser vorzufinden sein.
Diese Eigenschaft macht den Mulm zu einem effektiven Wasseraufbereiter.
Das ist mit einer der Gründe warum ich so ein Freund vom HMF bin.
Die grobe Masse der Bakterien und des Mulms befinden sich im Becken und müssen nicht über Verrohrung in externe Becken laufen, es muß keine Bohrung ins Becken eingebracht werden, kein Überlauf kann sich zusetzen, der Topffilter kann nicht undicht werden usw...
Bei Pumpenausfall befindet sich der Filter im Becken und kann am vollen Wasservolumen und dem dort gelösten Sauerstoff weiter überleben, auch mal eine Nacht, wohingegen das in einem Topf schnell anders aussehen kann.
Stromausfälle sind hier leider nicht so selten, da die Stromversorgung überirdisch gebaut ist und bei Sturm naja, ihr wisst schon.
Bei vielen Topffiltern, die ich als Kreiselpumpe nutzte oder nutze, mußte ich erstmal drosseln damit die Filter nicht zu schnell durchströmt wurden.
Ich habe die Erfahrung gemacht das bei schnelllaufenden Filtern der sich ablagernde Mulm eher sedimentartig ist und anders aussieht wie "mein" Mulm bzw. der aus HMF gereinigten Becken.
Laut Recherche scheint dieser Mulm auch anders beschaffen zu sein und nicht so zu wirken wie "mein" Mulm.
Zu den Wasserschildkröten:
Die meisten von uns gepflegten Arten sind von Hause aus darauf ausgerichtet vorwiegend in stehenden oder langsam fliessenden Gewässern gesund zu leben.
Dort findet man eben solche Mulmschichten am Boden.
Die bakterielle Dichte ist dort meist höher als in schnellfliessenden Gewässern.
Ebenso sind verschlammte Untergründe mit meist erheblichen Schichtiefen zu finden.
Diese werden als Versteck, ÜBerwinterungsort und eben auch als Nahrungsquelle genutzt.
In schnellfliessenden Gewässern sind andere Verhältnisse anzutreffen und auch eine geringere bakterielle Dichte.
Das soll keine Argumentation werden Wasserschildkröten in alter Gülle zu halten, sondern ein Plädoyer für mehr Mulm in den Becken.
Der Mulm wird gerne durchwühlt auf der Suche nach kleinen Lebewesen und dient, gerne mit Laub als Schlammersatz, als Versteck und Rückzugszone zusätzlich zur Bepflanzung und anderer Struktur im Becken.
Da in beiden meiner Becken eine Gammaruspopulation heimisch ist die auch über Monate stabil erscheint (sie leben im Filter und sind dementsprechend schwer zu zählen) gehe ich davon aus das mein Wasser nicht so verkehrt zu sein scheint.
Man bringt mit einem Wasserwechsel nicht nur unerwünschte Stoffe heraus sondern auch notwendige und erwünschte Stoffe wieder hinein. In meinen kleinen Becken zum Beispiel ist es das Nitrat was nach 2-3 Tagen schon nahezu völlig aufgebraucht ist. Ich könnte mir jetzt einen teuren NPK Dünger kaufen oder einfach 2 Minuten das Wasser wechseln![]()
Dank Trachemysbesatz habe ich keinen Nitratmangel.
Im Gegenteil, ich muß regelmäßig die Efeutute und den Bubikopf im Blumenkastenfilter zurückschneiden damit diese die Tapete und die Deckenabhängung in Ruhe lassen.
:lachend:
In Bezug auf z.B. Kupferleitungen könnte man sich durchaus auch Sachen ins Wasser schleppen die nicht erwünscht sind.
Dies ist kein Argument Wasserwechsel zu lassen, sondern eine Anregung sich mit lokalen Gegenbenheiten auseinander zu setzen.
Du scheinst "gutes" Wasser zu haben, das ist beneidenswert.
Ich bin quasi mit der Aquaristik aufgewachsen, mein Vater hatte früher auch Aquarien. Ich habe quasi jede gängige Praxis in diesem Bereich miterlebt von "um Gottes Willen wechseln sie bloß niemals einen Tropfen Wasser!!!!" bis zu "Das Wasser muss exakt aufbereitet werden und steril sein". Also man kann es drehen und wenden wie man möchte, man kann daraus eine Wissenschaft für sich machen oder gar alles mögliche nachweisen, beweisen oder erforschen aber letztendlich ist das Wohlbefinden und die Unversehrtheit der gehaltenen Tiere die Priorität - und ein Wasserwechsel schadet definitiv nicht. Wem ein regelmäßiger simpler Wasserwechsel zu viel ist, der sollte sich vielleicht ein anderes Hobby zulegen.
Die Menge und Häufigkeit kann und sollte sich natürlich nach den Umständen richten. Einmal im Jahr oder auch keinmal ist - meiner Meinung nach - in einem "gängigen" Aquarium nicht die angebrachteste Methode.
Ich habe mit Aquaristik nur indirekt zu tun gehabt, denn ich bin seit 1985 nur mit Wasserschidlkröten im Bunde.
Ich kam von der Deathbowl mit einer Trachemys scripta elegans (damals Rio Grande) south texas Variante über einen weiten Weg zu meinen heutigen Haltungen.
Inklusive größerem Beckenpark mit Zentralfiltersystem (Mehrkammerfilter mit Pellets und Schnickschnack), Osram Ultravitalux mit analoger Zeitschaltuhr und einem regen Ein- und Ausgang der Tiere in den späten 90er Jahren als ich stellenweise ein Dutzend Aufnahmetiere pflegte.
Auch ich habe Filterbecken betrieben, Topffilter genutzt und sogar einen (neuen) Klospülkasten als Nivauregulierung im Wintergarten meiner Eltern für die Becken genutzt.
Also mir ist ein Wasserwechsel nicht zuviel.
Wenn man sich mal meine Historie ansieht dann hoffe ich das auffällt das ich mich durchaus intensiv mit meinen Becken und auch dem Besatz auseinandersetze.
Ich pflege die letzten Jahre ausschließlich Aufnahmetiere und in zwei Fällen mußte ich jetzt mal Dinge auskurieren die aus der vorhergehenden Haltung resultierten.
Bis dato erfolgreich und im Fall des Trachemys Männchens auch mit Geduld, denn es hat seine Zeit gedauert.
Ich habe da jetzt vier Jahre investiert, ich denke da käme es auf einige Wasserwechsel wohl nicht an.
An der Kopfzeichnung behaupte ich unter anderem (!) erkennen zu können dass das Tier bei bester Gesundheit ist.
Ich bin also keine Eintagsfliege die einer X- beliebigen Thematik hinterherrennt und versucht diese messianisch unters Volk zu bringen, ich habe meine Methode in meinem mir gegebenen Rahmen geprüft und abgeklopft und stelle die gerne hier zur Diskussion.
Ich bin gerne bereit mir Kritik anzuhören und Dinge zu verändern, das tue ich ja auch für mich schon seit Jahren.
Es ließe sich hier schneller Erkenntnisgewinn erzielen wenn man sich über Dinge austauscht die der andere vielleicht nicht kennt oder nie probiert hat.
Ich möchte das aber bitte auf Augenhöhe tun.
:zwink:
jede Filtermethode hat Vor- und Nachteile - man kann auch mit einer Socke filtern - geht auch. Man darf sich auch nicht so auf den Filter einschießen denn die Bakterien siedeln sich auf allen Oberflächen im Becken an. Ob in Mulm im Becken tatsächlich so viele nützliche Bakterien sind bezweifle ich denn dann hätten Becken die keinen/kaum Mulm haben anscheinend kein Gleichgewicht. Auch müsste ein quasi ganz neues "sauberes" Becken nicht funktionieren. In einem stabilen Becken kann man den Filter einfach komplett tauschen oder den Boden oberflächlich komplett reinigen - sogar beides zusammen - OHNE das es irgendwelche Auswirkungen hat.
Nun, mit Socken habe ich tatsächlich noch nicht gefiltert.
Dem Zweifel kann Abhilfe geschaffen werden, ich empfehle folgende Lektüre:
http://www.amazon.de/Das-bepflanzte-Aquarium-wissenschaftlicher-Grundlage/dp/3897451999
Leider gibt meine mobile Plattform nicht mehr an Quellen her, ich habe meine Quellensammlung zuhause auf dem PC.
Ja natürlich siedeln sich auf allen Flächen die Bakterienkulturen an.
Deswegen kann ein Becken ja auch den Mulmverlust puffern.
Im Bodengrund sitzen ja nicht unerhebliche Anteile dieser Kulturen.
Das die Becken ohne Mulm kein Gleichgewicht haben, habe ich nicht geschrieben.
Ich könnte das ohne ein Becken zu kennen auch nicht beurteilen.
Das die Becken den Mulmverlust vertragen liegt vielleicht auch daran das die Systeme sich relativ schnell wieder erholen können.
Ich sehe ja bei deinem Fred ein schön eingerichtetes Aquarium mit reichlich Bepflanzung und dementsprechend wird da wohl immer noch was übrig bleiben in den Ecken.
Die schnelle Neubildung deutet ja auf Aktivität hin die ordentlich Mulm produziert.
Hast du denn Fäule Probleme wenn du den Mulm lässt wo er ist oder ist das nur ein "kosmetisch" bedingtes Entfernen?
Ich bin natürlich auch kein Freund von Fäulnis, die sich bilden kann wenn der Mulm nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden kann.
Dann wird daraus Faulschlamm.
Die Prozesse darin laufen dann anaeob und es bilden sich Faulgase, es stinkt.
Da habe ich aber seit Jahren kein Problem mit.
Vielleicht weil meine Tiere in den Becken regelmäßig den Bodengrund durchwühlen auf der Suche nach Nahrung.
Ich fische jedenfalls nie nach dem Füttern irgendwas ab.
Genaugenommen könnte ich das auch garnicht, weil außer etwas Kräuterkram nichts auf dem Wasser bleibt sondern alles sinkt und meine Becken ohne ausräumen garnicht am Grund befingerbar sind.
Wenn denn tatsächlich mal was nicht gefressen oder nicht direkt gefunden wird, die Becken können das ab.
Da passiert genau nichts.
Und das bei durchaus mehreren Lagen Herbstlaub die im Herbst auch in die Becken eingebracht werden.
Das macht keinen Ärger.
Warum auch immer.
Auf dein Angebot mit dem Besuch in Dresden würde ich ja gerne eingehen, allerdings habe ich das Problem das ich nicht nur am anderen Ende der Republik arbeite sondern auch noch hinter ihren Westgrenzen lebe und pendle.
Das wird also in absehbarer Zeit nichts.
:schn:
Weil mich die Diskussion jetzt ein wenig getriggert hat möchte ich Mitte Februar mal mein Wasser testen lassen.
Ich mache mich mal kundig wer da bei uns in der Ecke gute Tests anbietet.
Und zwar möchte ich sowohl das Leitungswasser als auch die Becken jeweils mal testen lassen um zu schauen was da eigentlich so Stand der Dinge ist.
Gruß