Für mich persönlich ist es sehr wichtig, dass man hier eine Unterscheidung zwischen dem seriösen Tierschutzgedanken und den TierschutzOrgas macht und dem reinen "Verbringen von Tieren" und nicht alles in einen Topf wirft.
Die meisten seriösen "Auslandsvereine" arbeiten mit Pflegeplätzen (also nehmen diese Tiere auch den "deutschen" Tieren keinen Platz weg) und nur wenn ein deutsches TH/TSchV als Partnerverein mit ihnen zusammen arbeiten, können (müssen nicht) Auslandstiere in ein deutsches TH verbracht werden. Das entscheiden die TH/TSchV nach ihren jeweiligen Kriterien
Die TH sind nicht verpflichtet diese Tiere aus dem Ausland dann zu übernehmen, sie haben ein Einzugsgebiet und sind noch nicht mal hier verpflichtet, Abgabetiere aufzunehmen. Verpflichtet sind sie nur bei konfiszierten Tieren und dazu, Fundtiere aufzunehmen und auch nur von den Gemeinden, mit denen ein interner Vertrag besteht.
Das eigentliche Dilemma aber ist, dass die "deutschen" TH, den Wünschen der Interessenten nicht mehr gerecht werden können z.B. bei kleinen Hunden oder bestimmten Rassen oder ihre Mixe (ein gutes Beispiel sind hier die Windhunde, Pointer etc.). Viele von ihnen hätten aber im Ausland gar keine Vermittlungschancen, warum dann nicht nach Deutschland holen, bevor sie euthanasiert werden und hier die Interessenten davon laufen, weil sie keine entsprechende Tiere bekommen können?
Aber es hat für unsere "einheimischen" Hunde/Katzen (auch andere Tiere) im TH auch einen Vorteil, wenn Auslandtiere aufgenommen und schnell weitervermittelt werden können: Es kommt wieder Geld in die Kasse und dieses sichert wiederum die Kosten (Medikamente, spezielles Futter, TA-Kosten etc.) für ältere, kranke oder auch nicht mehr vermittelbare Tiere (fast alle TH stehen kurz vo der Pleite)
Durch die Einfuhrbestimmungen, kann man davon ausgehen, dass diese Tiere vor dem Verbringen tierärztlich untersucht wurden und man schon eher weiß, ob und welche gesundheitlichen Belange vorliegen.
Unseriöse Orgas umgehen oft diese Bestimmungen, sie "übergeben" die Tiere und damit ist für sie dann alles erledigt. Sie helfen weder bei späteren Problemen und nehmen keine Tiere zurück, wenn sich das Zusammenleben als schwierig zeigt oder nicht klappt
Auch im Ausland tut sich sehr viel, wenn es sich um seriöse Orgas handelt: z.B. werden die Hunde nicht mehr auf den Wochen- oder Flohmärkten verkauft. Hunde z.B. sieht man immer weniger in den Schaufenster der Tierhandlungen. Diese Orgas sorgen teilweise auch dafür, das die Tierschutzgesetze (die gibt es natürlich auch im Ausland) eingehalten bzw. auch umgesetzt werden und der "Wert der Tiere" erhöht werden, sie vermitteln auch vor Ort und setzen auf die Gegebenheiten/Änderungen/Sensibilisierung der Bevölkerung etc. ihren Schwerpunkt.
Etwas schwierig sehe ich allerdings die Aktionen, in denen Tiere eingefangen, kastriert und dann wieder an den aufgefundenen Plätzen ausgesetzt werden,. Da diese Tiere dort evtl bekannt und lästig sind, werden sie der Gefahr des Erschlagens, Vergiftungen etc. weiter ausgesetzt.
Ein weiteres Problem im "Auslandstierschutz" ist allerdings auch die Korruption. Gelder die fließen (Unterstützungen), kommen nicht an der Stelle an, für die sie vorgesehen waren