Stimmt, der Verkauf von Tieren ist ein riesiger Markt und man kann ja wirklich mit relativ wenig Aufwand (also wenn es einem grundsätzlich egal ist, wie die Tiere gehalten werden) einen Haufen Geld machen und das vor allem auch recht leicht am Finanzamt vorbei tragen. In manchen Gesellschaftskreisen finanziert man sich ganz offensichtlich auf diesem Weg sein Eigenheim oder spart sich eine normale Arbeit.
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Auch Züchter mit Papieren und blabla scheren sich ja anscheinend nicht wirklich drum, wem sie die Tiere geben, Hauptsache, der Wurf ist weg und die Kasse stimmt - unsere beiden OKH/Siam Brüder waren auch so ein Pärchen...
Also dem kann ich nur widersprechen und sehr 'lustig' finde ich es auch nicht, dass wieder alle Züchter, die über den Verein ihre Stammbäume bekommen, über einen Kamm geschoren werden.
Natürlich gibt es schwarze Schafe unter den Vereinen und schwarze Schafe unter den Vereinszüchtern. Aber hier ist wirklich der Katzenkäufer gefragt. Er hat die Möglichkeit, sich zu informieren, ob der Verein ein kleiner 'Pseudo'(privat-)Verein ist oder ein großer, der den Richtlinien von Dachorganisationen untersteht. Der Katzenkäufer kann sich vorab über Rassemerkmale und ggf. Fehler und Krankheiten informieren. Der Katzenkäufer kann den Züchter kontaktieren, besuchen, in Ruhe überlegen, beim guten Züchter auch mehrfach 'sein' Kätzchen besuchen und muss nicht auf dem Asiamarkt oder auf der Autobahn ein 'Schnäppchen' machen. Ein guter Züchter bleibt auch nach dem Verkauf jahrelanger Ansprechpartner und macht - sollte aus irgendwelchen Gründen die Katze nicht mehr erwünscht sein - von seinem Rückkaufsrecht Gebrauch oder wird zumindest bei der Weitervermittlung des Tierchens behilflich sein.
Ja, die Züchter... die schlechten Menschen. X(
Ich habe selbst 10 Jahre Thaikatzen gezüchtet, nur gelegentlich einen Wurf, mit verschiedenen Zuchtkatzen und ausgewählten Deckkatern (zu welchen ich fahren musste mit der entsprechenden Katze) gehabt. Eine goldene Nase habe ich nicht verdient. Weder eine neue Couch, noch ein Auto noch ein Eigenheim. Ich hab wohl im Hinblick darauf alles falsch gemacht. Nachdem ich das Züchten aufgegeben habe (schade, ich hätte vielleicht noch 1000 Jahre weitermachen sollen, wenigstens um einen PKW zu erwirtschaften), leben auch noch alle meine Kastraten bei mir. Die sind ja auch meine Katzen und nicht 'Mittel zum Zweck' und wenn der Zweck fehlt - dann weg damit?!
Selbst bei Schwarzzüchtern, die wenig Aufwand betreiben, die sich nicht großartig um ihre Tiere und deren Vermittlung bemühen, hab ich noch keinen gesehen, der sich damit ein Eigenheim finanziert hätte. Meistens sind das dann eher 'Katzenmessis', die vom Staat leben und sich eine Art Zubrot dazuverdienen wollen - aber kläglich scheitern, da Tiere eben immer Geld kosten bzw. Kosten verursachen.
Ein Züchter kann auch nicht am 'Finanzamt vorbei' züchten. Es gibt Grundregeln, ab wie vielen Tieren eine Zucht besteuert wird. Da Vereinszuchten ja leicht über den Verein gefunden werden, liegt es wohl wieder am Katzenkäufer, wenn er die Schwarzzuchten (und womöglich deren Zustände) nicht fördert und für 'billiges Schwarzgeld' ein Pseudo-Rassetier kauft.
Das gilt natürlich auch und insbesondere für die erwähnten ebay-'Rassemix'-Kätzchen. Da tragen die ordentlichen Züchter nicht die Schuld, sondern Schwarzzüchter und deren Kaufinteressenten.
Struppi, hast du die Züchter deiner Siam/OKH-Brüder mal angeschrieben oder angerufen? Oder wird nur gemutmaßt, dass die Züchterin sich nicht mehr um die Weitergabe gekümmert hat? Oft weiß der Züchter nichts von einem Weiterverkauf/Schenkung/Weitergabe. Wenn er nicht hellseherisch veranlagt ist, wie soll er es erahnen? Hat man dir den Kaufvertrag damals gezeigt? In den Klauseln stehen fast immer Regelungen bzgl. Weitergabe.