Ich denke auch, dass es DEN Familienhund nicht gibt. Wie Panama schon schrieb, ist es rasseabhängig, ob sich ein Hund dafür eignet. Mit dem Prädikat "Familienhund" läßt sich's aber leichter Welpen verkaufen, besonders an unerfahrene Ersthundeleute. Denen kann man damit auch noch einen Mali aufschwätzen. Ob der oder die Familie hinterher glücklich wird, interessiert den Verkäufer nicht mehr. Wie oft werden z.B. Beagles als Familienhunde angeboten, ohne Rücksicht darauf, dass sie leidenschaftliche Jäger sind.
Ich denke, dass sich manche Rassen eher als Familienhund einigen, als andere, einfach weil ihre Ansprüche niedriger sind. Ein Hütehund (Border, Austr. Shepherd etc.) eignet sich als Familienhund nur, wenn er entsprechend ausgelastet wird.
Einen Jaghund z.B. würde ich niemals als reinen Familienhund abgeben. Ich weiß da, wovon ich spreche, denn meine Cockerhündin stammt aus russischer Jagdzucht (wenn ich das gewußt hätte, hätte ich sie nicht genommen). Der Hund ist draußen so gut wie nicht mehr ansprechbar, reagiert weder auf Leckerchen noch sonstwas und hat nur Fährten im Kopf. Leine/Schleppleine ist kaum machbar, da ständig in vollem Tempo reingesprungen wird. Was mich der schon Nerven gekostet hat (und das nach über 50 Jahren Hundeerfahrung)...... Ich kann nur froh sein, dass ich ein super Verhältnis zu den Jagdpächtern bei uns habe. Und trotzdem würde ich den Hund nie mehr hergeben.
Es hängt immer davon ab, aus was eine Familie besteht: aus Eltern mit kleinen Kindern oder Teenagern, wie sieht es zeitmässig aus, wer kümmert sich um den Hund usw. Wenn alle Umstände passen, können sicherlich viele Rassen zum Familienhund gemacht werden.