
Bernadette2
- Beiträge
- 88
- Punkte Reaktionen
- 11
Ich erstelle dieses Thema, weil mir immer und immer wieder auffällt, wie wenig die Leute sich oft Gedanken um die Zähne ihrer Katzen machen, wobei doch gerade das ein so wichtiger Punkt ist. (Zuletzt ist mir das gestern Abend beim Stammtisch wieder aufgestoßen, als der Mythos "Trockenfutter ist aber doch sooo gut für die Zähne" aufkam 8|.)
FORL, was ist das denn überhaupt? FORL steht für "Feline odontoklastische resorptive Läsionen" und ist eine schmerzhafte Zahnerkrankung, die wirklich JEDE Katze betreffen kann und gar nicht mal so selten ist, nur eben nicht so bekannt unter den "Otto-Normal-Katzenhaltern".
Eine Ursache steht wohl bis heute nicht fest, aber es wird vermutet, dass es sich um eine Art Autoimmunerkrankung handelt: Körpereigene Zellen, die sogenannten Odontoklasten, lösen die Zahnsubstanz auf - dieser Vorgang beginnt immer im Wurzelbereich und ist somit nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen (also Augen und Ohren auf beim Tierarzt, der womöglich in die Schnute schaut und sagt "hm, etwas rot, aber nix entzündet, alles okay" - auch ein Tierarzt hat keinen Röntgenblick und KANN das schlicht gar nicht ohne entsprechende Aufnahmen beurteilen!).
Im Gespräch ist auch ein Calciummangel als Ursache oder zumindest Begünstigung, die Hormonumstellung durch die Kastration oder eine Osteoporose. Ganz egal woher es kommt: Man sollte seine Katzen grade im Zahnbereich gut beobachten, verdächtige Symptome wie z.B. Mungeruch, häufiges Kopfschütteln, Zähneknirschen oder ähnliches ernst nehmen und Zahnstein regelmäßig entfernen lassen.
Unsere älteste Katze ist Tequila mit 13 Jahren, sie kam letzten Sommer zu uns, nachdem unerwartet ihr Herrchen verstorben ist. Zunächst war sie an eine andere Familie vermittelt, die zwar bereits drei Katzen hatten, aber keinerlei Erfahrung mit Zusammenführungen und einfach total überfordert waren mit dieser knütternden alten Katzendame. So landete sie bei uns und eine knappe Woche später dann auf dem OP-Tisch. Der Mundgeruch war erschlagend und ich habe am zweiten Tag einen Blick in ihre Schnute geworfen und direkt einen Termin beim Tierarzt gemacht. Auf die Idee ist vorher wohl keiner gekommen und bei ihr war die Katstrophe schon mit bloßem Auge erkennbar. Im März diesen Jahres musste sie tatsächlich schon wieder unters Messer, weil durch die fortgeschrittene Erkrankung eine Wucherung im Kieferbereich entstanden ist. Tequila wurden bereits mit 2 Jahren 3 Zähne gezogen und trotzdem hat das keiner im Blick gehabt - heute hat sie noch den Reißzahn oben links und die Schneidezähne, der Rest ist weg. Ob die Zähne durch regelmäßige Kontrollen hätten erhalten werden können ist fraglich, aber der armen Maus wären viele Schmerzen erspart worden, wenn ein Bewusstsein für diese Problematik da wäre. Das soll kein Vorwurf an ihre verstorbenen Vorbesitzer sein, um Himmels Willen. Eher ein kleinen Wachrütteln für die Allgemeinheit. So viele Leute haben Katzen, aber ich möchte wetten, dass die wenigstens davon regelmäßig nach den Zähnen ihrer Lieblinge schauen.
Die Statistik ist übrigens erschreckend: Von FORL sind mittlerweile wohl knapp 50 % der Katzen über 5 Jahren betroffen
.
FORL, was ist das denn überhaupt? FORL steht für "Feline odontoklastische resorptive Läsionen" und ist eine schmerzhafte Zahnerkrankung, die wirklich JEDE Katze betreffen kann und gar nicht mal so selten ist, nur eben nicht so bekannt unter den "Otto-Normal-Katzenhaltern".
Eine Ursache steht wohl bis heute nicht fest, aber es wird vermutet, dass es sich um eine Art Autoimmunerkrankung handelt: Körpereigene Zellen, die sogenannten Odontoklasten, lösen die Zahnsubstanz auf - dieser Vorgang beginnt immer im Wurzelbereich und ist somit nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen (also Augen und Ohren auf beim Tierarzt, der womöglich in die Schnute schaut und sagt "hm, etwas rot, aber nix entzündet, alles okay" - auch ein Tierarzt hat keinen Röntgenblick und KANN das schlicht gar nicht ohne entsprechende Aufnahmen beurteilen!).
Im Gespräch ist auch ein Calciummangel als Ursache oder zumindest Begünstigung, die Hormonumstellung durch die Kastration oder eine Osteoporose. Ganz egal woher es kommt: Man sollte seine Katzen grade im Zahnbereich gut beobachten, verdächtige Symptome wie z.B. Mungeruch, häufiges Kopfschütteln, Zähneknirschen oder ähnliches ernst nehmen und Zahnstein regelmäßig entfernen lassen.
Unsere älteste Katze ist Tequila mit 13 Jahren, sie kam letzten Sommer zu uns, nachdem unerwartet ihr Herrchen verstorben ist. Zunächst war sie an eine andere Familie vermittelt, die zwar bereits drei Katzen hatten, aber keinerlei Erfahrung mit Zusammenführungen und einfach total überfordert waren mit dieser knütternden alten Katzendame. So landete sie bei uns und eine knappe Woche später dann auf dem OP-Tisch. Der Mundgeruch war erschlagend und ich habe am zweiten Tag einen Blick in ihre Schnute geworfen und direkt einen Termin beim Tierarzt gemacht. Auf die Idee ist vorher wohl keiner gekommen und bei ihr war die Katstrophe schon mit bloßem Auge erkennbar. Im März diesen Jahres musste sie tatsächlich schon wieder unters Messer, weil durch die fortgeschrittene Erkrankung eine Wucherung im Kieferbereich entstanden ist. Tequila wurden bereits mit 2 Jahren 3 Zähne gezogen und trotzdem hat das keiner im Blick gehabt - heute hat sie noch den Reißzahn oben links und die Schneidezähne, der Rest ist weg. Ob die Zähne durch regelmäßige Kontrollen hätten erhalten werden können ist fraglich, aber der armen Maus wären viele Schmerzen erspart worden, wenn ein Bewusstsein für diese Problematik da wäre. Das soll kein Vorwurf an ihre verstorbenen Vorbesitzer sein, um Himmels Willen. Eher ein kleinen Wachrütteln für die Allgemeinheit. So viele Leute haben Katzen, aber ich möchte wetten, dass die wenigstens davon regelmäßig nach den Zähnen ihrer Lieblinge schauen.
Die Statistik ist übrigens erschreckend: Von FORL sind mittlerweile wohl knapp 50 % der Katzen über 5 Jahren betroffen