Wenn ich mir die Threads der Millan-Befürworter ansehe, dann sind für die alle Millan-Gegner Wattebeauschwerfer, die nicht imstande sind, schwierige Hunde zu erziehen.
Fakt ist aber, dass man auch schwierige Hunde nicht zu quälen braucht, um sie wieder gesellschaftsfähig zu machen. Man kann autoritär erziehen, ohne die Hunde ständig unter Druck zu setzen, sie zu unterdrücken, ihnen Angst zu machen und sie mit tierschutzrelevanten Mitteln (Stachler, Teletakt) zu traktieren. Konsequenz ist hier das Zauberwort.
Nicht umsonst heißt es: „wo Wissen endet, beginnt Gewalt“.
Auch das Argument, in USA sei vieles anders, ist kein Grund, Gewalt gut zu heißen. Gerade bei Leuten, die bis gestern nicht wussten, wie man „DOG“ schreibt und heute einen haben, ist es fatal, solche tierquälerischen Mittel anzuwenden. Was passiert, wenn Millan den Hund fernsehreif gemacht hat und verschwindet ? Glaubt jemand im Ernst, dass die Umerziehung von Dauer ist, wenn die Leute Null Ahnung haben ? Sobald der Hund in sein altes Verhaltensmuster zurückfällt (was so sicher wie das Amen in der Kirche passieren wird), kann man ihn ja dann getrost so quälen, wie Millan es gezeigt hat. Hat bei ihm ja auch für ein paar Tage funktioniert.
Dass aus den so behandelten Hunden seelische Krüppel werden, wird dabei übersehen. Ich habe seit mehr als 50 Jahren Hunde verschiedener Rassen, vom Schäferhund bis zum Dackel, und alle „gebraucht“ übernommen und nicht immer sehr einfach, arbeitete jahrelang als freiberuflicher Trainer (mit Trainerschein) in einer Hundeschule und im Verein, aber solche Methoden, wie Millan sie anwendet, hatte ich nie nötig. Ich würde mich heute noch schämen, wenn ich jemals so mit einem Hund umgegangen wäre.