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Schweinchenmama1
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Hallo allerseits,
ich hoffe, jemand von Euch hat einen Tipp für mein Schweinchen, denn ich habe mit Zahnproblemen noch keine Erfahrung und wäre dankbar für Eure Meinungen zu unserer langen Geschichte.
Ich habe ein 3jähriges Schweinchen, das teils nach innen gekippte untere Backenzähne hat, was wir erst seit kurzem wissen, davor gab es nie Zahnprobleme. Es war noch keine komplette Brückenbildung und die oberen Backenzähne "sehen eigentlich gut aus" lt. TÄ.
Trotz vieler Schleifversuche und 2 Monate Päppeln per Spritze frisst sie nicht wieder selbst.
Verlaufen ist das so, bitte um Eure Ideen oder Hinweise dazu:
Ich war im Herbst mit ihr bei der TÄ, weil ein Schneidezahn abgebrochen war und das Schweinchen plötzlich mehrmals täglich (für mich sehr erschreckend wirkende) Krampfanfälle hatte, nach denen sie sich aber nur kurz schüttelte und dann war immer alles, als wäre nichts gewesen.
Sie bekam Panacur und Schmerzmittel, wir waren regelmäßig in der Praxis zur Kontrolle, die Schneidezähne wurden ein wenig gekürzt und als der Zahn nachgewachsen war, zeigte sich, dass die Schneidezähne sich schief abnutzen und sie erschienen mir auch irgendwie unregelmäßig und fleckig, aber ich habe wenig Erfahrung und ich hatte vertraut, dass die TÄ schon etwas tun wird, wenn nötig. Das Schweinchen fraß die ganze Zeit ganz normal und schließlich hörten auch die Anfälle auf. Zu dieser Zeit war die TÄ für einen Monat nicht in der Praxis, so dass ich zur Nachkontrolle nicht mehr zu ihr gehen konnte, aber es war ja auch alles gut.
Nur sah ich beim nächsten Wiegen, dass das Schweinchen Gewicht verloren hatte und merkte, dass es offenbar nicht normal fressen konnte.
Ich habe sofort begonnen zu päppeln und bin mit ihr zu einer anderen Praxis in unserer Nähe gefahren und habe das Schweinchen dort vorgestellt.
Wegen der schief abgenutzten Schneidezähne sah sich die TÄ sofort die Backenzähne an und zeigte mir die gekippten Zähne, die noch nicht zur Brücke geworden waren, aber schon die Zunge so sehr einengten, dass sie meinte, dass wäre zu spät zum Korrigieren in der Praxis, da kann jetzt nur noch mit Spezialwerkzeug geschliffen werden und das nur in einer Tierklinik. Sie fand es seltsam, dass das vorher übersehen wurde, als man noch vorbeugend schleifen hätte können, vor allem, weil wir regelmäßig bei einer TÄ waren....
Puh, Spezialbehandlung um 130 Euro in einer weit entfernten Tierklinik fand ich nicht toll, aber klar war, dass das Schweinchen Hilfe braucht, also brachte ich sie hin. Die Zähne wurden unter Narkose gekürzt: auf der rechten Seite sehr stark und außerdem viel mehr als auf der linken. Das hat mir die überweisende TÄ, bei der ich danach nochmal zur Kontrolle war, gezeigt.
Ich fand das seltsam, aber schließlich muss man als Laie ja den Fachleuten vertrauen und bei dem Preis hatte ich schon die Hoffnung, dass da auch etwas Ordentliches gemacht wurde.
Sie bekam Schmerzmittel (Metacam) und ein Antibiotikum, von der kontrollierenden TÄ auch Benebac für ein paar Tage.
Danach hat sie auch nach mehreren Tagen nicht wieder selbst gefressen. Der TA, der geschliffen hatte, sagte am Telefon auf meine Nachfrage nur kurz angebunden, dass Nager leider oft nicht mehr selbst beginnen zu fressen, wenn sie mal gepäppelt wurden. Mehr wollte er dazu nicht sagen. Ich habe mit diesem Schweinchen aber letztes Jahr schon die Erfahrung gemacht, dass es mal krank war und eine Weile gepäppelt wurde und nach dem Gesundwerden wieder selbst gefressen hat.... also war ich zuversichtlich.
Als unsere ursprünglich behandelnde TÄ wieder da war, fuhr ich mit dem Schweinchen wieder zu ihr, da sie es schon länger kennt. Sie meinte erst, dazu hätte ich nicht so weit zu fahren brauchen, das Schleifen würde sie als Routine täglich machen....aber als sie die Backenzähne dann angesehen hat, meinte sie, das wäre ja rechts ziemlich stark gekippt und sie hätte noch eine Spitze abgeschliffen und jetzt wäre alles gut. Außerdem hätte sie noch die Schneidezähne stark gekürzt und das Schweinchen könnte jetzt nicht mehr abbeißen, ich soll ihr winzige Gemüseraspel vorlegen. Schmerzmittelwechsel auf Novalmin und wenn sie nicht in zwei Tagen frisst, noch Metacam dazu. Und falls sie nicht zu fressen beginnt, müsste man mal übers Einschläfern reden, denn ohne selbst essen zu können sei das kein Schweinchenleben... Ich war entsetzt, denn ich hatte doch die 130 Euro ausgegeben, damit alles wieder gut wird und hielt das Problem ja für behebbar, wenn auch möglicherweise regelmäßige Schleiftermine eingeplant werden müssten. Jedenfalls hatte die andere TÄ mir das so erklärt.
Das Schweinchen fraß weder mit einem noch mit zwei Schmerzmitteln selbst, nahm aber gerne den Brei aus der Spritze und hielt sein Gewicht. Als ich mir selbst nach einer Woche die Schneidezähne mal genauer angesehen habe, war ich erschrocken, dass etwa 5mm Abstand bei geschlossenem Kiefer zwischen den Vorderzähnen war. Wozu wird das gemacht?
Seit dem Päppel wuchsen die Zähne wieder gleichmäßig und kräftiger, also gab es wohl vorher wegen Kauproblemen ein Versorgungsproblem, das man an den Zähnen sehen konnte, wie mir später die Zweitmeinungs-TÄ erklärte.
Beim Wiedervorstelltermin hatten die Schneidezähne gerade wieder seit einem Tag Berührung und hatten sich schon schief abgenutzt. Die behandelnde TÄ war krank und eine Kollegin fand eine Entzündung im Kieferwinkel, die mit antiseptischer Paste bedeckt wurde. Nun kam zum Schmerzmittel noch ein Antibiotikum. "Das Schweinchen kann mit der Entzündung nicht fressen, weiter päppeln". Außerdem sollte ich gekochte Kartoffeln füttern, damit sie zunimmt, da man sonst nicht unter Narkose schauen und schleifen kann. (Sie wiegt 750g. Vor der Zahngeschichte waren es 850-900g, in fetten Zeiten mal knappe 1000.)
Kartoffeln vertrug meine kleine nicht, auch Haferflocken nicht, beides führte schon in kleinen Mengen beim ersten Versuch zu Verstopfung (mehrere Stunden lang keine Köttel), sie knirschte mit den Zähnen, wirkte aufgebläht und das war zum Glück mit sanfter 30minütiger Bauchmassage auf einer Wärmeflasche wieder zu beheben, denn ich war schon kurz davor, mitten in der Nacht zum Notfalltierarzt zu fahren....
Sie bekommt von mir sonst Rodicare mit Möhren- oder Pastinakenbrei, das verträgt sie immer gut.
Ich spülte zusätzlich nach jedem Päppeln das Mäulchen mit dünnem Kamillentee.
Beim nächsten Wiedervorstelltermin war die Entzündung schon viel besser, was die wieder gesunde TÄ auch auf meine Initiative mit dem Kamillentee zurückführte und gab nochmals antiseptische Paste drauf. Auf meine Frage nach dem starken Kürzen der Schneidezähne und ob diese nicht das Schweinchen am Fressen hinderten, erklärte sie, das wäre wichtig, damit die Backenzähne sich auch wirklich berühren und die Schneidezähne nicht im Weg sind. (Hm. Berührung hatten die ja auch vorher, links jedenfalls...und wenn die links aufeinander stehen, können die rechts sich nicht berühren, wenn die niedriger geschliffen sind, außer das Schweinchen kaut völlig schief. Und wenn es nichts Festes essen kann, dann wachsen doch vermutlich alle Zähne etwa gleich schnell weiter und ich fürchte, dann werden die Zähne auf der rechten Seite die auf der linken Seite nie einholen....ganz zu schweigen von den oberen Zähnen, die ja wohl ohne Abnutzung irgendwann zu lang sein müssten und die niemand je gekürzt hat....also logisch scheint mir das alles nicht.)
Die Backenzähne schliff sie nochmals, sie meinte, sie hätte jetzt noch mal ihr Bestes gegeben, aber wenn das Schweinchen nicht bald frisst, müssten wir es einschläfern. Über die Vorderzähne meinte sie, diesmal müsste sie die nicht kürzen, weil das ihre Kollegin offenbar letztes Mal gründlich gemacht hatte.... oh Schreck, die hatte das nicht gesagt und ich nahm mir vor, ab jetzt das Schweinchen selbst nach jedem Arztbesuch ordentlich zu checken.
Außerdem würden die oberen Vorderzähne sich jetzt nach innen biegen...sagte sie mit ernstem Seitenblick...
Und auf meine Frage, warum der TA bei der Spezialbehandlung die Backenzähne rechts und links ungleich hoch geschliffen hätte, meinte sie, das könne sie mir auch nicht beantworten, aber ich hätte da eine falsche Vorstellung und ein Meerschweinchen sei ja kein Auto. (Hm. Bei solchen Antworten frage ich dann nicht mehr gerne nach....)
Antibiotika weiterhin, Schmerzmittel wieder auf Novalmin reduzieren... Und zum Päppelbrei etwas Distelöl geben, zum Zunehmen...
Zuhause sah ich mir die Vorderzähne an und war unsicher, ob die unteren überhaupt im richtigen Längenverhältnis zu den oberen geschliffen waren, denn inzwischen hatte ich im Internet hier und dort einiges gelesen... und unten sollen die ja länger sein....
Außerdem wollte ich das Schweinchen nicht aufgeben und fuhr also ein paar Tage später wieder in die zweite Praxis, wo die drohende Brückenbildung festgestellt worden war, um mir eine zweite Meinung einzuholen.
Dort meinte die TÄ, das sieht gar nicht so schlecht aus, das Schweinchen müsste die Zähne auf der einen Seite wenigstens verwenden können und es wäre außerdem keine Entzündung mehr zu sehen. Die Vorderzähne würden oben etwas nach innen kippen, weil sie keinen Kontaktreiz mehr durch die unteren Zähne hätten und ich sollte sie täglich mehrmals ein paar Sekunden lang sanft nach vorne drücken, um dem entgegen zu wirken. Sie meinte sogar, das könnte man eigentlich auch bei den Backenzähnen machen, wenn man da ran käme.
Das klang wieder ganz anders und viel besser und ich mache das seither auch. Es war auch keine Rede von Einschläfern.
Trotzdem bin ich nun sehr unsicher.
Ich frage mich:
- warum hat niemand je ein Röntgenbild gemacht, wäre das nicht sinnvoll, ich habe an verschiedenen Stellen gelesen, dass TÄ das machen, um die Zähne vermessen zu können und dann exakt zu schleifen...
- ist das üblich, die Vorderzähne so stark zu kürzen? Vor allem, wenn sie dadurch dann kippen und das als Todesurteil fürs Schweinchen angesehen wird?
Die Kleine erzeugt beim Essen des Päppelbreies derzeit kein typisches Raspelgeräusch, so wie normalerweise (und zwischendurch hin und wieder kurz nach dem Schleifen). Sie scheint den Brei eher zu lutschen. Eine TÄ aus der zweiten Praxis hat mir bei dem Nachsorgetermin nach der Spezialzahnbehandlung gezeigt, wie ich den Unterkiefer des Schweinchens vorsichtig seitlich gegen den Oberkiefer bewegen kann, also die Raspelbewegung, um selbst zu spüren, ob die Zähne Kontakt haben (leider war diese TÄ beim letzten Besuch dort nicht da) und zur Zeit spüre ich bei diesem Versuch rechts fast gar keinen Kontakt, das bisschen, das zu spüren ist, wirkt sehr hakig, als wäre da eine Kante...ist das die an verschiedenen Stellen erwähnte "Zahnspitzenbildung"? und wenn ja, warum wurde diese Spitze nicht abgeschliffen, so dass die Zähne ohne arg zu haken übereinander gleiten, so wie ich mir das als Laie vorstelle.... macht unsere TÄ den Kiefer-Test nicht nach dem Schleifen, um festzustellen, ob nun alles klappt? Ich würde am liebsten nochmal in diese Praxis fahren, in der mir der Test gezeigt wurde und diese TÄ bitten, das auszuprobieren und die Zähne gegebenenfalls doch nochmal nachzuschleifen. Aber langsam habe ich Angst, dass ich allen diesen TÄ lästig falle. :-(
Hat jemand von Euch Ähnliches erlebt und einen Tipp für uns?
Wir wohnen im Postleitzahlbereich 17489 und ich würde auch ein Stück fahren, wenn es der Kleinen nur hilft. Sie schnuppert an Futter, nimmt den Brei gut aus der Spritze und hält ihr Gewicht immerhin, wenn ich eine Gewichtszunahme auch trotz tropfenweise Öl im Brei noch nicht geschafft habe.... sie sitzt viel herum, kuschelt bei anderen Schweinchen, wenn ich sie nicht gerade an eine Wärmflasche setze und wirkt meist eher unentspannt, hat vielleicht trotz Medikamenten Schmerzen ...aber ich könnte mir vorstellen, dass allein das nicht-selbst-essen-Können für Schweinchen schon unangenehm genug ist um lustlos herumzusitzen. Hin und wieder geht sie zum Heuhaufen und sitzt da eine Weile davor. Manchmal quiekt sie mit den anderen zusammen nach Leckerlis, nimmt aber nichts, nicht mal Lieblingsfutter wie Paprika, Apfelstückchen oder frische Kräuter, sondern dreht nach einigem Schnuppern den Kopf weg. Aus der Spritze isst sie auch winzige weiche Apfel- oder Gurkenstückchen und leckt mal kurz über ein Petersilienblatt an dem sie länger schnuppert als an allem anderen.....ich hab ihr auch schon winzige Fetzchen davon mit der Spritze ins Maul transferiert und sie hat es immerhin nicht ausgespuckt, aber die Tierärztin sagt, sie hat grüne Fasern zwischen den Backenzähnen und das wäre nicht normal. An der Brust ist sie immer feucht und angesabbert....manchmal putzen die anderen sie dort, weil die den Päppelbrei auch sehr lecker finden.
Ich kann sie doch nicht einschläfern lassen, nur weil die TÄ hier keine ausreichende Erfahrung mit Meerschweinchenzahnbehandlungen haben???!!!!!!!!!! Könnt Ihr das nachvollziehen? Meine Drei-Mädel-Gruppe ist so harmonisch und nett miteinander, ich bin sicher, sie würde den anderen fehlen und mir auch. Sie ist doch erst 3 Jahre alt.
Ich wünsche mir sowas wie in dem folgenden Zitat, leider von einem unregistrierten Gast:
"Ich päppelte sie ca 4, 5 Monate, bis ich eine TÄ fand, die Zahnkorrekturen bei Kaninchen in ihrer Ausbildung hatte. Sie korrigierte die Zähne, schliff die vorderen Schneidezähne entsprechend zu (knipste sie nicht nur ab) und als Momo wieder aufwachte, gaben wir ihr zur Probe noch vor Ort ein Petersilienblatt.
Der Einzelblatteinzug funktionierte auf Anhieb, was bei den anderen Behandlungen nicht möglich war!!! Ab da fraß sie wieder selber (ich päppelte aber noch etwas, da sie ja zu dünn war) und bekam wieder ihr volles Körpergewicht und ihr komplettes Fell."
Es wäre toll, wenn jemand eine/n TÄ kennt, der/die wirklich Meerschweinchenzähne schleifen kann und weiß, worauf sie achten muss, damit die Zähnchen danach zu gebrauchen sind.
Die Kleine tut mir sehr leid.... gerade sitzt sie wieder vorm Heu und jetzt ist Päppelzeit...
Liebe Grüße von einer besorgten Meerschweinchenmama
ich hoffe, jemand von Euch hat einen Tipp für mein Schweinchen, denn ich habe mit Zahnproblemen noch keine Erfahrung und wäre dankbar für Eure Meinungen zu unserer langen Geschichte.
Ich habe ein 3jähriges Schweinchen, das teils nach innen gekippte untere Backenzähne hat, was wir erst seit kurzem wissen, davor gab es nie Zahnprobleme. Es war noch keine komplette Brückenbildung und die oberen Backenzähne "sehen eigentlich gut aus" lt. TÄ.
Trotz vieler Schleifversuche und 2 Monate Päppeln per Spritze frisst sie nicht wieder selbst.
Verlaufen ist das so, bitte um Eure Ideen oder Hinweise dazu:
Ich war im Herbst mit ihr bei der TÄ, weil ein Schneidezahn abgebrochen war und das Schweinchen plötzlich mehrmals täglich (für mich sehr erschreckend wirkende) Krampfanfälle hatte, nach denen sie sich aber nur kurz schüttelte und dann war immer alles, als wäre nichts gewesen.
Sie bekam Panacur und Schmerzmittel, wir waren regelmäßig in der Praxis zur Kontrolle, die Schneidezähne wurden ein wenig gekürzt und als der Zahn nachgewachsen war, zeigte sich, dass die Schneidezähne sich schief abnutzen und sie erschienen mir auch irgendwie unregelmäßig und fleckig, aber ich habe wenig Erfahrung und ich hatte vertraut, dass die TÄ schon etwas tun wird, wenn nötig. Das Schweinchen fraß die ganze Zeit ganz normal und schließlich hörten auch die Anfälle auf. Zu dieser Zeit war die TÄ für einen Monat nicht in der Praxis, so dass ich zur Nachkontrolle nicht mehr zu ihr gehen konnte, aber es war ja auch alles gut.
Nur sah ich beim nächsten Wiegen, dass das Schweinchen Gewicht verloren hatte und merkte, dass es offenbar nicht normal fressen konnte.
Ich habe sofort begonnen zu päppeln und bin mit ihr zu einer anderen Praxis in unserer Nähe gefahren und habe das Schweinchen dort vorgestellt.
Wegen der schief abgenutzten Schneidezähne sah sich die TÄ sofort die Backenzähne an und zeigte mir die gekippten Zähne, die noch nicht zur Brücke geworden waren, aber schon die Zunge so sehr einengten, dass sie meinte, dass wäre zu spät zum Korrigieren in der Praxis, da kann jetzt nur noch mit Spezialwerkzeug geschliffen werden und das nur in einer Tierklinik. Sie fand es seltsam, dass das vorher übersehen wurde, als man noch vorbeugend schleifen hätte können, vor allem, weil wir regelmäßig bei einer TÄ waren....
Puh, Spezialbehandlung um 130 Euro in einer weit entfernten Tierklinik fand ich nicht toll, aber klar war, dass das Schweinchen Hilfe braucht, also brachte ich sie hin. Die Zähne wurden unter Narkose gekürzt: auf der rechten Seite sehr stark und außerdem viel mehr als auf der linken. Das hat mir die überweisende TÄ, bei der ich danach nochmal zur Kontrolle war, gezeigt.
Ich fand das seltsam, aber schließlich muss man als Laie ja den Fachleuten vertrauen und bei dem Preis hatte ich schon die Hoffnung, dass da auch etwas Ordentliches gemacht wurde.
Sie bekam Schmerzmittel (Metacam) und ein Antibiotikum, von der kontrollierenden TÄ auch Benebac für ein paar Tage.
Danach hat sie auch nach mehreren Tagen nicht wieder selbst gefressen. Der TA, der geschliffen hatte, sagte am Telefon auf meine Nachfrage nur kurz angebunden, dass Nager leider oft nicht mehr selbst beginnen zu fressen, wenn sie mal gepäppelt wurden. Mehr wollte er dazu nicht sagen. Ich habe mit diesem Schweinchen aber letztes Jahr schon die Erfahrung gemacht, dass es mal krank war und eine Weile gepäppelt wurde und nach dem Gesundwerden wieder selbst gefressen hat.... also war ich zuversichtlich.
Als unsere ursprünglich behandelnde TÄ wieder da war, fuhr ich mit dem Schweinchen wieder zu ihr, da sie es schon länger kennt. Sie meinte erst, dazu hätte ich nicht so weit zu fahren brauchen, das Schleifen würde sie als Routine täglich machen....aber als sie die Backenzähne dann angesehen hat, meinte sie, das wäre ja rechts ziemlich stark gekippt und sie hätte noch eine Spitze abgeschliffen und jetzt wäre alles gut. Außerdem hätte sie noch die Schneidezähne stark gekürzt und das Schweinchen könnte jetzt nicht mehr abbeißen, ich soll ihr winzige Gemüseraspel vorlegen. Schmerzmittelwechsel auf Novalmin und wenn sie nicht in zwei Tagen frisst, noch Metacam dazu. Und falls sie nicht zu fressen beginnt, müsste man mal übers Einschläfern reden, denn ohne selbst essen zu können sei das kein Schweinchenleben... Ich war entsetzt, denn ich hatte doch die 130 Euro ausgegeben, damit alles wieder gut wird und hielt das Problem ja für behebbar, wenn auch möglicherweise regelmäßige Schleiftermine eingeplant werden müssten. Jedenfalls hatte die andere TÄ mir das so erklärt.
Das Schweinchen fraß weder mit einem noch mit zwei Schmerzmitteln selbst, nahm aber gerne den Brei aus der Spritze und hielt sein Gewicht. Als ich mir selbst nach einer Woche die Schneidezähne mal genauer angesehen habe, war ich erschrocken, dass etwa 5mm Abstand bei geschlossenem Kiefer zwischen den Vorderzähnen war. Wozu wird das gemacht?
Seit dem Päppel wuchsen die Zähne wieder gleichmäßig und kräftiger, also gab es wohl vorher wegen Kauproblemen ein Versorgungsproblem, das man an den Zähnen sehen konnte, wie mir später die Zweitmeinungs-TÄ erklärte.
Beim Wiedervorstelltermin hatten die Schneidezähne gerade wieder seit einem Tag Berührung und hatten sich schon schief abgenutzt. Die behandelnde TÄ war krank und eine Kollegin fand eine Entzündung im Kieferwinkel, die mit antiseptischer Paste bedeckt wurde. Nun kam zum Schmerzmittel noch ein Antibiotikum. "Das Schweinchen kann mit der Entzündung nicht fressen, weiter päppeln". Außerdem sollte ich gekochte Kartoffeln füttern, damit sie zunimmt, da man sonst nicht unter Narkose schauen und schleifen kann. (Sie wiegt 750g. Vor der Zahngeschichte waren es 850-900g, in fetten Zeiten mal knappe 1000.)
Kartoffeln vertrug meine kleine nicht, auch Haferflocken nicht, beides führte schon in kleinen Mengen beim ersten Versuch zu Verstopfung (mehrere Stunden lang keine Köttel), sie knirschte mit den Zähnen, wirkte aufgebläht und das war zum Glück mit sanfter 30minütiger Bauchmassage auf einer Wärmeflasche wieder zu beheben, denn ich war schon kurz davor, mitten in der Nacht zum Notfalltierarzt zu fahren....
Sie bekommt von mir sonst Rodicare mit Möhren- oder Pastinakenbrei, das verträgt sie immer gut.
Ich spülte zusätzlich nach jedem Päppeln das Mäulchen mit dünnem Kamillentee.
Beim nächsten Wiedervorstelltermin war die Entzündung schon viel besser, was die wieder gesunde TÄ auch auf meine Initiative mit dem Kamillentee zurückführte und gab nochmals antiseptische Paste drauf. Auf meine Frage nach dem starken Kürzen der Schneidezähne und ob diese nicht das Schweinchen am Fressen hinderten, erklärte sie, das wäre wichtig, damit die Backenzähne sich auch wirklich berühren und die Schneidezähne nicht im Weg sind. (Hm. Berührung hatten die ja auch vorher, links jedenfalls...und wenn die links aufeinander stehen, können die rechts sich nicht berühren, wenn die niedriger geschliffen sind, außer das Schweinchen kaut völlig schief. Und wenn es nichts Festes essen kann, dann wachsen doch vermutlich alle Zähne etwa gleich schnell weiter und ich fürchte, dann werden die Zähne auf der rechten Seite die auf der linken Seite nie einholen....ganz zu schweigen von den oberen Zähnen, die ja wohl ohne Abnutzung irgendwann zu lang sein müssten und die niemand je gekürzt hat....also logisch scheint mir das alles nicht.)
Die Backenzähne schliff sie nochmals, sie meinte, sie hätte jetzt noch mal ihr Bestes gegeben, aber wenn das Schweinchen nicht bald frisst, müssten wir es einschläfern. Über die Vorderzähne meinte sie, diesmal müsste sie die nicht kürzen, weil das ihre Kollegin offenbar letztes Mal gründlich gemacht hatte.... oh Schreck, die hatte das nicht gesagt und ich nahm mir vor, ab jetzt das Schweinchen selbst nach jedem Arztbesuch ordentlich zu checken.
Außerdem würden die oberen Vorderzähne sich jetzt nach innen biegen...sagte sie mit ernstem Seitenblick...
Und auf meine Frage, warum der TA bei der Spezialbehandlung die Backenzähne rechts und links ungleich hoch geschliffen hätte, meinte sie, das könne sie mir auch nicht beantworten, aber ich hätte da eine falsche Vorstellung und ein Meerschweinchen sei ja kein Auto. (Hm. Bei solchen Antworten frage ich dann nicht mehr gerne nach....)
Antibiotika weiterhin, Schmerzmittel wieder auf Novalmin reduzieren... Und zum Päppelbrei etwas Distelöl geben, zum Zunehmen...
Zuhause sah ich mir die Vorderzähne an und war unsicher, ob die unteren überhaupt im richtigen Längenverhältnis zu den oberen geschliffen waren, denn inzwischen hatte ich im Internet hier und dort einiges gelesen... und unten sollen die ja länger sein....
Außerdem wollte ich das Schweinchen nicht aufgeben und fuhr also ein paar Tage später wieder in die zweite Praxis, wo die drohende Brückenbildung festgestellt worden war, um mir eine zweite Meinung einzuholen.
Dort meinte die TÄ, das sieht gar nicht so schlecht aus, das Schweinchen müsste die Zähne auf der einen Seite wenigstens verwenden können und es wäre außerdem keine Entzündung mehr zu sehen. Die Vorderzähne würden oben etwas nach innen kippen, weil sie keinen Kontaktreiz mehr durch die unteren Zähne hätten und ich sollte sie täglich mehrmals ein paar Sekunden lang sanft nach vorne drücken, um dem entgegen zu wirken. Sie meinte sogar, das könnte man eigentlich auch bei den Backenzähnen machen, wenn man da ran käme.
Das klang wieder ganz anders und viel besser und ich mache das seither auch. Es war auch keine Rede von Einschläfern.
Trotzdem bin ich nun sehr unsicher.
Ich frage mich:
- warum hat niemand je ein Röntgenbild gemacht, wäre das nicht sinnvoll, ich habe an verschiedenen Stellen gelesen, dass TÄ das machen, um die Zähne vermessen zu können und dann exakt zu schleifen...
- ist das üblich, die Vorderzähne so stark zu kürzen? Vor allem, wenn sie dadurch dann kippen und das als Todesurteil fürs Schweinchen angesehen wird?
Die Kleine erzeugt beim Essen des Päppelbreies derzeit kein typisches Raspelgeräusch, so wie normalerweise (und zwischendurch hin und wieder kurz nach dem Schleifen). Sie scheint den Brei eher zu lutschen. Eine TÄ aus der zweiten Praxis hat mir bei dem Nachsorgetermin nach der Spezialzahnbehandlung gezeigt, wie ich den Unterkiefer des Schweinchens vorsichtig seitlich gegen den Oberkiefer bewegen kann, also die Raspelbewegung, um selbst zu spüren, ob die Zähne Kontakt haben (leider war diese TÄ beim letzten Besuch dort nicht da) und zur Zeit spüre ich bei diesem Versuch rechts fast gar keinen Kontakt, das bisschen, das zu spüren ist, wirkt sehr hakig, als wäre da eine Kante...ist das die an verschiedenen Stellen erwähnte "Zahnspitzenbildung"? und wenn ja, warum wurde diese Spitze nicht abgeschliffen, so dass die Zähne ohne arg zu haken übereinander gleiten, so wie ich mir das als Laie vorstelle.... macht unsere TÄ den Kiefer-Test nicht nach dem Schleifen, um festzustellen, ob nun alles klappt? Ich würde am liebsten nochmal in diese Praxis fahren, in der mir der Test gezeigt wurde und diese TÄ bitten, das auszuprobieren und die Zähne gegebenenfalls doch nochmal nachzuschleifen. Aber langsam habe ich Angst, dass ich allen diesen TÄ lästig falle. :-(
Hat jemand von Euch Ähnliches erlebt und einen Tipp für uns?
Wir wohnen im Postleitzahlbereich 17489 und ich würde auch ein Stück fahren, wenn es der Kleinen nur hilft. Sie schnuppert an Futter, nimmt den Brei gut aus der Spritze und hält ihr Gewicht immerhin, wenn ich eine Gewichtszunahme auch trotz tropfenweise Öl im Brei noch nicht geschafft habe.... sie sitzt viel herum, kuschelt bei anderen Schweinchen, wenn ich sie nicht gerade an eine Wärmflasche setze und wirkt meist eher unentspannt, hat vielleicht trotz Medikamenten Schmerzen ...aber ich könnte mir vorstellen, dass allein das nicht-selbst-essen-Können für Schweinchen schon unangenehm genug ist um lustlos herumzusitzen. Hin und wieder geht sie zum Heuhaufen und sitzt da eine Weile davor. Manchmal quiekt sie mit den anderen zusammen nach Leckerlis, nimmt aber nichts, nicht mal Lieblingsfutter wie Paprika, Apfelstückchen oder frische Kräuter, sondern dreht nach einigem Schnuppern den Kopf weg. Aus der Spritze isst sie auch winzige weiche Apfel- oder Gurkenstückchen und leckt mal kurz über ein Petersilienblatt an dem sie länger schnuppert als an allem anderen.....ich hab ihr auch schon winzige Fetzchen davon mit der Spritze ins Maul transferiert und sie hat es immerhin nicht ausgespuckt, aber die Tierärztin sagt, sie hat grüne Fasern zwischen den Backenzähnen und das wäre nicht normal. An der Brust ist sie immer feucht und angesabbert....manchmal putzen die anderen sie dort, weil die den Päppelbrei auch sehr lecker finden.
Ich kann sie doch nicht einschläfern lassen, nur weil die TÄ hier keine ausreichende Erfahrung mit Meerschweinchenzahnbehandlungen haben???!!!!!!!!!! Könnt Ihr das nachvollziehen? Meine Drei-Mädel-Gruppe ist so harmonisch und nett miteinander, ich bin sicher, sie würde den anderen fehlen und mir auch. Sie ist doch erst 3 Jahre alt.
Ich wünsche mir sowas wie in dem folgenden Zitat, leider von einem unregistrierten Gast:
"Ich päppelte sie ca 4, 5 Monate, bis ich eine TÄ fand, die Zahnkorrekturen bei Kaninchen in ihrer Ausbildung hatte. Sie korrigierte die Zähne, schliff die vorderen Schneidezähne entsprechend zu (knipste sie nicht nur ab) und als Momo wieder aufwachte, gaben wir ihr zur Probe noch vor Ort ein Petersilienblatt.
Der Einzelblatteinzug funktionierte auf Anhieb, was bei den anderen Behandlungen nicht möglich war!!! Ab da fraß sie wieder selber (ich päppelte aber noch etwas, da sie ja zu dünn war) und bekam wieder ihr volles Körpergewicht und ihr komplettes Fell."
Es wäre toll, wenn jemand eine/n TÄ kennt, der/die wirklich Meerschweinchenzähne schleifen kann und weiß, worauf sie achten muss, damit die Zähnchen danach zu gebrauchen sind.
Die Kleine tut mir sehr leid.... gerade sitzt sie wieder vorm Heu und jetzt ist Päppelzeit...
Liebe Grüße von einer besorgten Meerschweinchenmama