Hast du dann alle Schweinchen, die deine Mitschülerin mitgebracht hat, mit nach Hause genommen? Und Winnie war ja auch wieder trächtig?
Ja. Die Babys waren drei Böckchen.
Nach ca. vier Wochen, als sie nicht mehr bei Mama tranken, habe ich zwei davon an andere Klassenkameradinnen "vermittelt". Eine hatte ein einsames Böckchen zu Hause sitzen, eine weitere noch gar keine Schweinchen. Ich hatte mich schon so weit belesen, sie zu bitten, den Kleinen nicht allein zu halten.
Mein größter Fehler damals war meine Gutgläubigkeit, um nicht zu sagen Naivität. Ich verließ mich auf die Zusagen und Versprechen der Übernehmenden.
Damals wusste ich noch nicht, dass es Meerschweinchen-Nothilfe-Vereine gibt.
Friedolin blieb bei uns und wurde kastriert. Der TA bei uns im Ort, ein Kerl wie ein Baum mit riesigen Händen, aber einem genau so großen Herz, ließ mich zusehen und erklärte mir alles. Kein

-Spezialist, aber damals dachte ich noch, TA ist TA. Die OP verlief GsD ohne Probleme, Friedo war 5 Wochen alt und wog 230 g ("Das ist ja Uhrmacher-Arbeit ..."). Dass er mir schlafend mitgegeben wurde ("Schauen Sie, er atmet, alles andere liegt in Gottes Hand ...") und mir nicht gesagt wurde, dass ich ihn wärmen soll, erschien mir damals okay. Ich wärmte den Kleinen, ließ ihn zur Sicherheit in der Transportbox, bis er mich nachts mit lautem Quietschen weckte: "Ich will zu Mama, ich will was zu fressen!"
Friedolin, 3 Tage alt:
ca. 2 Monate später:
Winni und Friedolin
Bald war es nicht mehr zu übersehen ...
kleines Bäuchlein
dickes Bäuchlein
Zum Transfer Schweinebau - Wohnzimmer nutzten wir einen an einer Seite ausgeschnittenen Pappkarton, den wir Winni hinhielten. Das kluge Tierchen wutzte hinein und ließ sich mit diesem improvisierten Schweinchenlift unkompliziert umsetzen. So mussten wir ihr nicht unter den Bauch fassen.
Tja, und am 1.4.2010 wurde Winni zum zweiten oder dritten, jedenfalls zum letzten Mal Mama.
Wir durften zusehen, Lieblingsmensch hat die Geburt gefilmt.
... Geschafft!
Friedolin begrüßt seine Geschwister
Ausruhen und trinken ...
Mutterliebe
Es waren zwei Weibchen und ein Böckchen. Siehe oben - ich war damals zu leichtgläubig, vermittelte nach dem Absetzen ein Weibchen und das Böckchen an eine Familie, denen vor kurzem ein Weibi gestorben war, verließ mich auf das Versprechen, den Kleinen innerhalb der nächsten Woche kastrieren zu lassen. Ein Tierarzt war dort um die Ecke.
Aus heutiger Sicht würde ich nie, nie wieder Böckchen unkastriert vermitteln. Es lag ja nicht am Geld. Aber sich diesbezüglich auf andere Versprechungen zu verlassen, und seien sie noch so glaubhaft versichert, war und ist einfach naiv.
Unsere erste Gruppe, bestehend aus Winni, Friedolin und Traudchen, war unsere zutraulichste. Vor allem Traudchen und Friedolin tapsten mir ständig auf den Füßen herum; Traudchen suchte immerzu Körperkontakt, setzte sich auf meinen Fuß und machte Männchen am Hosenbein. Eines der ganz wenigen Schweinchen, welches definitiv hochgenommen und bekuschelt werden wollte. Damals dachte ich, alle Meerschweinchen sind so ...
Dann entstand der Kontakt zum Verein, und als erstes Vereins-Noti zog Welleby bei uns ein.
Ich begann mein schweinisches Bildertagebuch "Schweine aus Thüringen", inzwischen sind wir bei Teil XI ...
Hach, jetzt habe ich Euch vollgetextet. Sorry. Die Erinnerungen sind im Moment so intensiv, vielleicht wegen des Jahrestages.
Gute N8, Ihr Lieben.
