F
Fränzi
Gast
Bei all den vielen Diskussionen über Platzbedarf und Grösse der Gehege verliert man leicht die Uebersicht, deshalb möchte ich ein paar Ueberlegungen und Erklärungen einbringen.
Früher war die Einstellung Tieren gegenüber (Nutz- und Haustiere) sehr pragmatisch und ohne Einbezug der natürlichen Bedürfnisse der Tiere an sich. Man richtete es sich halt so ein, wie es gerade am praktischsten war für den Menschen. Ob das sinnvoll, angenehm und artgerecht für das Tier war, kümmerte niemanden.
Seit 20 - 30 Jahren findet ein Umdenken statt bei der Tierhaltung (bei allen Tieren, Nutztieren in der Landwirtschaft, Zoo- und Zirkustieren und Haustieren). Man beginnt sich darüber Gedanken zu machen, was eigentlich für das Tier am besten wäre, was es braucht, damit es ihm wohl ist und wie Tiere ein etwas angenehmeres Leben verbringen dürfen in menschlicher Obhut.
Auf Meerschweinchen bezogen heisst das:
Früher war die dekorative Aufbewahrungs-Haltung üblich, das heisst Meerschweinchen sollten jederzeit rasch griffbereit sein, dekorativ aussehen und als lebendiges Kinderspielzeug dienen.
Somit war die Einer- oder Zweierhaltung im platzsparenden Käfig völlig logisch, jeder fand das "normal." Die Schweinchen waren ja sowieso nur das Kinderspielzeug, das man bei Abnutzung (dick, unbeweglich und langweilig im kleinen Käfig) dann recht schnell entsorgen konnte, nämlich aussetzen, einschläfern oder vernachlässigen und sterben lassen.
Heute ist man einen Schritt weiter... man hat erkannt, dass Meerschweinchen hochsoziale Sippentiere sind, die in einem Rudel leben. Nur im Rudel können sie ihr interessantes Sozialleben zeigen, lassen sich aber gleichzeitig auch nicht mehr so einfach greifen und rausnehmen, denn im Rudel leben sie in einem grosszügigen Gehege, nicht mehr "griffbereit" im winzigen Käfig.
Auch erwachsene Menschen haben gemerkt, dass das hochinteressante, liebenswerte Tiere sind und schaffen sich die Meeries nicht (mehr) als Kinderspielzeug an, sondern als quirlige Hausgenossen, die richtig Leben in die Bude bringen, wenn sie artgerecht im Rudel auf grosszügiger Fläche leben dürfen.
Ich freue mich, dass immer mehr Tierliebhaber diese "Trend-Wende" erkannt haben und ihren Tieren ein reges Sozialleben gönnen.
Ausschlaggebend dafür ist jedoch ein grosses, ebenes Gehege, denn auch hier sollte man das natürliche Leben der Meerschweinchen beachten: Wildlebende Meerschweinchen klettern nicht auf Bäumen oder Felsen herum, sondern wuseln im hohen Gras über Trampelpfade und verstecken sich in Felsenhöhlen. Deshalb ist es völlig logisch, dass man diese kurzbeinigen Wuseltiere nicht in einem übereinander gestapelten Etagenbau "platzsparend" unterbringen kann.
Eine Zusatzetage in einem Gehege ist ja völlig ok, wenn sie nach Belieben genutzt werden kann oder auch nicht.
Aber wenn sich ein unterlegenes Tier nur noch über mehrere Etagen, über Rampen, Häuschen und Löcher in Sicherheit bringen kann bei Konflikten, dann ist die Haltung im hoch aufgestapelten, engen Etagenkäfig ganz bestimmt verfehlt.
Dieses Umdenken von der Aufbewahrungs-Haltung zur sozialen Rudelhaltung erfordert Anstrengung und Kreativität. Das ist nicht sehr bequem und wird daher von vielen abgelehnt, weil es zu "mühsam" ist.
Daher entstehen in einigen Threads immer wieder Grundsatz-Diskussionen über die benötigte Fläche (Faustregel 0.5m2 pro Tier), aber streng genommen steckt das Umdenken von der Aufbewahrung zur Rudelhaltung dahinter.
Wenn man das mal verstanden hat, sollten sich die Diskussionen über Platzbedarf eigentlich erübrigen, denn dann wäre es selbstverständlich, dass man einem Rudel (mind. 3 - 4 Tiere) eben auch genügend viel Fläche anbieten muss für Konfliktbewältigung, Sozialleben und Bewegung.
Früher war die Einstellung Tieren gegenüber (Nutz- und Haustiere) sehr pragmatisch und ohne Einbezug der natürlichen Bedürfnisse der Tiere an sich. Man richtete es sich halt so ein, wie es gerade am praktischsten war für den Menschen. Ob das sinnvoll, angenehm und artgerecht für das Tier war, kümmerte niemanden.
Seit 20 - 30 Jahren findet ein Umdenken statt bei der Tierhaltung (bei allen Tieren, Nutztieren in der Landwirtschaft, Zoo- und Zirkustieren und Haustieren). Man beginnt sich darüber Gedanken zu machen, was eigentlich für das Tier am besten wäre, was es braucht, damit es ihm wohl ist und wie Tiere ein etwas angenehmeres Leben verbringen dürfen in menschlicher Obhut.
Auf Meerschweinchen bezogen heisst das:
Früher war die dekorative Aufbewahrungs-Haltung üblich, das heisst Meerschweinchen sollten jederzeit rasch griffbereit sein, dekorativ aussehen und als lebendiges Kinderspielzeug dienen.
Somit war die Einer- oder Zweierhaltung im platzsparenden Käfig völlig logisch, jeder fand das "normal." Die Schweinchen waren ja sowieso nur das Kinderspielzeug, das man bei Abnutzung (dick, unbeweglich und langweilig im kleinen Käfig) dann recht schnell entsorgen konnte, nämlich aussetzen, einschläfern oder vernachlässigen und sterben lassen.
Heute ist man einen Schritt weiter... man hat erkannt, dass Meerschweinchen hochsoziale Sippentiere sind, die in einem Rudel leben. Nur im Rudel können sie ihr interessantes Sozialleben zeigen, lassen sich aber gleichzeitig auch nicht mehr so einfach greifen und rausnehmen, denn im Rudel leben sie in einem grosszügigen Gehege, nicht mehr "griffbereit" im winzigen Käfig.
Auch erwachsene Menschen haben gemerkt, dass das hochinteressante, liebenswerte Tiere sind und schaffen sich die Meeries nicht (mehr) als Kinderspielzeug an, sondern als quirlige Hausgenossen, die richtig Leben in die Bude bringen, wenn sie artgerecht im Rudel auf grosszügiger Fläche leben dürfen.
Ich freue mich, dass immer mehr Tierliebhaber diese "Trend-Wende" erkannt haben und ihren Tieren ein reges Sozialleben gönnen.
Ausschlaggebend dafür ist jedoch ein grosses, ebenes Gehege, denn auch hier sollte man das natürliche Leben der Meerschweinchen beachten: Wildlebende Meerschweinchen klettern nicht auf Bäumen oder Felsen herum, sondern wuseln im hohen Gras über Trampelpfade und verstecken sich in Felsenhöhlen. Deshalb ist es völlig logisch, dass man diese kurzbeinigen Wuseltiere nicht in einem übereinander gestapelten Etagenbau "platzsparend" unterbringen kann.
Eine Zusatzetage in einem Gehege ist ja völlig ok, wenn sie nach Belieben genutzt werden kann oder auch nicht.
Aber wenn sich ein unterlegenes Tier nur noch über mehrere Etagen, über Rampen, Häuschen und Löcher in Sicherheit bringen kann bei Konflikten, dann ist die Haltung im hoch aufgestapelten, engen Etagenkäfig ganz bestimmt verfehlt.
Dieses Umdenken von der Aufbewahrungs-Haltung zur sozialen Rudelhaltung erfordert Anstrengung und Kreativität. Das ist nicht sehr bequem und wird daher von vielen abgelehnt, weil es zu "mühsam" ist.
Daher entstehen in einigen Threads immer wieder Grundsatz-Diskussionen über die benötigte Fläche (Faustregel 0.5m2 pro Tier), aber streng genommen steckt das Umdenken von der Aufbewahrung zur Rudelhaltung dahinter.
Wenn man das mal verstanden hat, sollten sich die Diskussionen über Platzbedarf eigentlich erübrigen, denn dann wäre es selbstverständlich, dass man einem Rudel (mind. 3 - 4 Tiere) eben auch genügend viel Fläche anbieten muss für Konfliktbewältigung, Sozialleben und Bewegung.