Es wäre doch so schön, wenn andere Bauern nachziehen würden...und die Tiere als Tiere sehen und nicht als Ware. Bis dahin ist aber noch ein weiter steiniger Weg.
Das war früher mal so, als es noch viele kleine Betriebe gab. Aber es entwickelt sich in die andere Richtung. Die Bauern müssen immer mehr Tiere halten um noch über die Runden zu kommen, dabei geht dann natürlich die Bindung zum Tier verloren, das geht gar nicht anders, bei solchen Massen (500-1000 Milchkühe pro Betrieb!!!) das ist im Osten schon so und das wird auch hier immer mehr werden.
Wir hatten früher auch Milchkühe und ich bin froh, dass meine Eltern den Betrieb nciht weitergeführt haben. Schon vor 15 Jahre hierß es "wachsen oder sterben", wir haben halt aufgegeben, zumindest die Milchkuhhaltung. Wir haben etwa 20 Kühe behalten und auf Mutterkuhhaltung umgestellt, die Muttis durften also aufeinmal ihre Kinder behalten und großziehen.
Aut der Weide sind die guten Milchkühe, die gesund sind und gut Milch geben. Was "aussortiert" und zum Schlachter gebracht wird, kriegt man ja oftmals nicht mit, wenn man nicht in der Branche arbeitet.
Das ist ja nunmal so, wenn der Bauer alles behalten würde, dann wäre er schnell pleite! Aber dennoch, in vielen Betrieben gibt es 1-2 Tiere die schon Uralt sind, aber die nicht wegkommen, aber zur Regel kann das nicht werden.
Kranke Tiere werden behandelt, aber wenns nicht mehr geht, dann müssen sie weg, sonst trägt sich das Ganze nicht. Und man muss ja auch mal sehen, dass Rinder Nutztiere sind, die dienen nunmal auch der Fleischgewinnung! Früher oder später landen sie also beim Schlachter.
Aber das Thema ist viel zu Komplex, als das man das als Außenstehender einfach mal zu nachvollziehen kann. Ich bin da sozusagen reingeboren. Aber ich gehöre ja auch der Generation an, die das Ganze zu sehr vermenschlicht. Ich häng an unseren Kühen! Meine 2 sind sogar zahm und kommen zum kuscheln, die kommen NICHT zum Schlachter. Aber dafür müssen dann die Kälber im Herbst weg, das ist einfach so. Wenn was krank ist bei uns, dann leiden alle mit. Wir haben 20 Tiere und es ist ein Hobby!
Aber wenn man davon lebt und etwa 200 Tiere hat, dann geht das so nicht, dann muss man das Ganze wirtschaftlich sehen, so hart es auch sein mag! Da kann man nicht bei jedem kranken Kalb das Heulen kriegen, denn dann klappt man in ein paar Wochen zusammen.
LG