Also erstens mal ist es so, dass man sich immer zwei Papageien holen muss. Ein einzeln gehaltener Papagei bekommt schwere Verhaltensstörungen und dadurch kommt es oft zu gesundheitlichen Problemen.
Solche Problemvögel sind dann oft sehr bald unerwünscht, weil sie durch die Einzelhaltung angefangen haben zu schreien, sich die Federn auszurupfen oder/und aggressiv gegen andere Familienmitglieder und Besucher werden.
Katzen und Vögel gemeinsam in einer Wohnung oder in einem Haus - das geht wirklich nur dann, wenn die Vögel einen eigenen Raum haben, in dem die Katzen nichts zu suchen haben. Wohnzimmer scheidet da also aus. Küche ebenso, denn in der Küche entstehen Kochdämpfe, die schon für viele Vögel tödlich endeten. Ins Schlafzimmer gehören Vögel, insb. Papageien, auch nicht, denn der Gefiederstaub ist auf Dauer schädlich für die Lunge (Asthma/Vogelhalterlunge).
Wieviel weißt du denn bis jetzt über Papageien? An welche Art hattest du gedacht? Ein Papageienpaar benötigt in jedem Fall (!) eine Voliere von mindestens (!) 2 Metern Breite, 2 Metern Höhe und 1 Meter Tiefe. Ein Sittich- oder Zwergpapageien-Pärchen (Agaporniden) benötigt mindestens 120x100x60cm (LängexHöhexTiefe) plus täglichen mehrstündigen Freiflug.
Das Zimmer, in dem sich die Vögel befinden, muss vogelsicher umgebaut werden: Keine Kabel ohne biss-sicheren Kabelschacht, keine Lücken zwischen Wand und Regalen, keine Bodenvasen oder ähnliches, in was die Kleinen reinfallen könnten, von außen vergitterte Fenster, die Fensterscheiben von innen mit Papierfetzen beklebt damit in den ersten Wochen keine Vögel gegen die Scheibe knallen, keine giftigen oder reizenden Pflanzen/Blumen und und und...
Noch dazu bedenke, dass ein Vogel immer ein Wildtier ist und bleibt. Das heißt auf Deutsch: Er wird nicht stubenrein, knabbert Holzmöbel, Fenster- und Türrahmen, Bücher, Pappe, Tapete, Plastik und alles andere an, was in Schnabelweite kommt. Sie können je nach Art so laut werden, dass man sich die Ohren zuhalten muss. Sie werden oft genug so laut, dass die Nachbarn sich beschweren und der Vermieter bzw. die Eigentümerversammlung beschließt, die Papageienhaltung zu verbieten. Dann müsstest du deine Papageien wieder abgeben.
Grade die großen Arten können sehr gefährlich werden - es gibt Fälle, in denen sich die Halter nicht mehr ins Zimmer trauen, weil ihr zuvor so zahmer Papagei sie attackiert, das Gesicht zerbeist und den Kopf zerkratzt. Es gab sogar einen Halter, der hat seinen kleinen Finger durch das Gitter gesteckt und der große Ara hat ihn komplett abgebissen. Wirklich wahr, der Ara erwachte nach der Narkose beim Tierarzt und war so verstört, dass er einfach kräftig zubiss.
Hinzu kommen die Tierarztkosten. Mit einem Papagei (bzw. generell mit einem Ziervogel) kann man nicht einfach zum Tierarzt um die Ecke gehen. Du musst zu einem speziellen "vogelkundigen Tierarzt". Oft ist der nächste vk TA bis zu 2-3 Stunden Autofahrt entfernt, je nachdem, wo man wohnt. Wir persönlich fahren nur eine Stunde. Es gibt zahlreiche Krankheiten, die in einem Papagei schlummern können und irgendwann ausbrechen, egal wie sehr man ihn zuvor gehegt und gepflegt hat. Eine der schlimmsten ist PBFD, aber auch Chlamydien und Aspergillose sind zu nennen. Aspergillose kommt insb. bei Papageien vor, die in Wohnungen gehalten werden. Durch die trockene Wohnungsluft, aber auch durch Sonnenblumenkerne und Erdnüsse kommt diese Pilzerkrankung zustande.
Erforderlich sind dann teure und langfristige Therapien. Allein bis es zu einer Diagnose kommt, ist man schon bis zu 300 Euro los.
Daher will die "Anschaffung" eines Papageien, die größeren Arten werden über 60 Jahre alt!, gut überlegt sein.