Hallo Jochen,
ja Du hast recht, wollte ich gestern Nacht eigentlich noch dazu schreiben, mist! Habe ich doch glatt vergessen, ich habe nämlich ein Zitat von der DGHT kopiert, was ich hier rein setzen wollte.
Dann tue ich es jetzt. Der Kammolch darf aus der Natur nicht entnommen werden, da er unter Naturschutz steht, aber kaufen kann man ihn natürlich ist aber meldepflichtig. Hier der Text von der DGHT:
Die Fauna-Flora-Habitat-Richtline der EU stellt Triturus cristatus unter strengen Schutz. Hiervon sind bestimmte europäische Amphibien- und Reptilienarten betroffen.
Der Natur entnommene Tiere dürfen nicht ohne Genehmigung gehalten werden. Die Tiere dürfen ohne Genehmigung der zuständigen Landesbehörde auch nicht an einen anderen Standort gebracht werden. Darüber hinaus besteht für Wildexemplare ein Schaustellungs- und Vermarktungsverbot.
Eine Haltung ist bei Nachzuchttieren ohne Genehmigung zulässig, jedoch gegenüber der zuständigen Landesbehörde meldepflichtig. Auch Bestandsveränderungen, wie Zugänge oder Abgänge, sind sofort zu melden.
Darüber hinaus kann die zuständige Landesbehörde verlangen, dass der rechtmäßige Erwerb der Tiere nachgewiesen wird. Es gilt hierbei der Grundsatz der freien Beweisführung. Deshalb sollten sämtliche Belege über den Erwerb aufgehoben werden: Einfuhrdokumente, Vorlagebescheinigungen, behördliche Meldebestätigungen und CITES-Bescheinigungen können als Nachweis dienen. Auch Bescheinigungen des Züchters/Verkäufers können als Nachweis herangezogen werden. Sie sollten - wie auch Kaufbelege, Schenkungs- oder Tauschbelege - möglichst viele eindeutige Angaben enthalten:
Deutscher und wissenschaftlicher Artname
Geburtsdatum
Geschlecht des Tieres (wenn erkennbar)
Name und Anschrift des Züchters
Angaben zu den Aufzeichnungsdokumenten beim Züchter ("Zuchtbuch")
Angaben zu den Elterntieren
Belege, die nur den Kauf eines Amphibiums/Reptils ausweisen oder nicht ausführlich genug erscheinen, sollten nicht akzeptiert werden. Sollten Behörden unzumutbare Forderungen für den Nachweis stellen, kann auch Widerspruch eingelegt werden. Schließlich ist es nicht möglich, jegliche Belege, die nicht von Behörden ausgestellt wurden, notariell bestätigen zu lassen.
Nein die Rotbauchunke ist auch in Deutschland verbreitet, für Dich habe ich auch noch einen Text von der DGHT hier her kopiert:
NATUR- UND ARTENSCHUTZ
AG Feldherpetologie
Vielfalt in Raum und Zeit - Langzeitdynamik und Strukturierung von Populationen bei Amphibien und Reptilien und deren Bedeutung für den Naturschutz
Internationale Fachtagung der AG Feldherpetologie der DGHT und des BFA Feldherpetologie und Ichthyofaunistik des NABU vom 16.-18.11.2001 am Institut für Ökologie und Evolutionsbiologie (IfOE) der Universität Bremen, Gebäude NW2, Leobener Straße
Zusammenfassungen der Vorträge und Poster
Langzeitdynamik einer Rotbauchunkenpopulation in einer Agrarlandschaft Brandenburgs
Heidrun Beckmann & Norbert Schneeweiss
In einer intensiv genutzten Agrarlandschaft nordöstlich Berlins (Land Brandenburg, Barnim) wurden im Zeitraum von 1993 bis 2000 freilandökologische Untersuchungen an einer Rotbauchunken-Population durchgeführt. Mittels Fang-Wiederfang und individueller Wiedererkennung der Tiere anhand ihrer Bauchmusterung wurde die raum-zeitliche Dynamik der Subpopulationen im Verlauf von 6 Jahren untersucht. Mit 180-320 registrierten adulten Individuen zählt das Vorkommen in der Region Brandenburg zu den größeren Populationen. Das Geschlechterverhältnis lag bei 1:1. Innerhalb der Intensiv-Agrarlandschaft steht die Altersstruktur der Population unter dem Einfluß einer hohen Mortalität. Weniger als 10 % der adulten Tiere wurden nachweislich alt genug, um sich an mehr als einer Reproduktion beteiligen zu können. Für die Wanderung zwischen Winterquartier (Gehölze und Gärten benachbarter Siedlungen) und Laichgewässer bzw. zwischen verschiedenen Laichgewässern konnten Distanzen bis zu 1,2 km nachgewiesen werden. Körpermasse und Kopf-Rumpflänge der Rotbauchunken stehen in engem logarithmischem Zusammenhang. Im Frühjahr unterscheiden sich Männchen und Weibchen in ihrer Körpermasse signifikant.
Und hier ist noch ein Text für Dich, den ich von bombina.de.vu kopiert habe:
Kurzbericht zum Vorkommen der Rotbauchunke in den Elbtalauen bei Lenzen
von Christopher Schwerdt
Die Elbtalauen zwischen Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bieten mit ihrer großen Anzahl unterschiedlicher Lebensräume und der noch nicht allzu intensivierten Landwirtschaft vielen Amphibien reichhaltigen Lebensraum. Vom 31.5-4.6 2001 bekam Ich Gelegenheit, einen Teil des Biosphärenreservates zwischen Hitzacker und Lentzen nach Amphibien zu durchsuchen. Das Gebiet wurde durch zahlreiche Altwässer, Feuchtwiesen, Auwaldreste und zahlreiche alte Gehöfte geprägt, die fast sämtlich noch einen Teich im Hofgebiet besaßen, teilweise sogar von Gewässern umgeben waren.
Am Nachmittag des 1.6 konnte ich mit meinen wackeren, von Hitze und reichlich auftretenden Insekten geplagten Mitstreitern auf einer im Frühjahr überschwemmten, extensiv genutzten Wiese einen Haufen aus alten Rindenstücken ausmachen.
Das Umdrehen der Rinden förderte drei adulte Kammmolche (Länge: 13-15cm), einen subadulten Moorfrosch, sowie eine einjährige Erdkröte zu Tage, außerdem einige recht hübsche Egelschnecken.
Interessanterweise lagen die Kammmolche direkt neben den Egelschnecken, so dass zwischen beiden Tieren Körperkontakt bestand. Ich vermutete, dass diese Vergesellschaftung einem besseren Feuchtigskeitsverhältnis dienen sollte.
Am Morgen des 2.6 konnten wir nahe der Wanderdünen bei Kleinschmölen einen größeren ausgebaggerten Teich ausmachen.
Trotz der hohen Lufttemperatur von etwa 28C° waren im Uferbereich zahlreiche Moorfrösche, Erdkröten und auch einige nicht näher bestimmte Grünfrösche zu finden.
Den Nachmittag verbrachten wir in den Hart- und Weichholzauen bei Hitzacker, wir konnten zwar keine Amphibien sehen, dafür aber die Rufe von See- und Teichfrosch vernehmen. Auf der Rückfahrt machten wir an einem größeren Gehöft hinter dem Elbdeich halt. Ein größerer verkrauteter Teich, der von Druckwasser der Elbe gespeist wurde, erstreckte sich vor unseren Augen. Wieder hörten wir zahlreiche Seefrösche, mit dem Fernglas konnten wir ihr Treiben auf der teilweise von Mummeln und Seerosen bedeckten Teichoberfläche ausmachen. Im Laufe der Dämmerung waren auch zunehmend die melodischen "uh..uh...uh" Rufe der Rotbauchunken zu hören. Wir konnten schließlich auch einige rufende Männchen auf der Wasseroberfläche beobachten.
Die Rotbauchunke ist in den Elbtalauen noch zahlreich zu finden, sie benötigt größere Gewässer als die Gelbbauchunke, nach Möglichkeit Überschwemmungsgebiete, Altwässer und die wichtigen Druckwasser-Tümpel, die unterirdisch mit der Elbe in Verbindung stehen. Auf jeden Fall ist sie ein typischer Auenbewohner geblieben und hat die Umstellung auf Sekundärlebensräume nicht geschafft.
Ein Grund mehr, die Flussbegradigung zu stoppen und die letzten Auengebiete zu bewahren!
Wichtig für die Unke ist eine Vernetzung zahlreicher Gewässer, da die Unken gerne ihr Aufenthaltsgewässer wechseln, die Jungtiere sind hierbei wanderfreudiger als die Adulten. ( Bei den meisten Amphibien dient ein terrestrisches Jugendstadium der Ausbreitung der Art und der Migration)
Die Rotbauchunke ist aber auch konkurrenzstärker als die Gelbbauchunke und war in den großen, stets stark bewachsenen Teichen mit
See- und Teichfrosch, Moorfrosch, Laubfrosch, Knoblauchkröte sowie Teich- und Kammmolch vergesellschaftet. Die Larven sind sehr gedrungen, ihnen fehlt aber die spitze Schwanzspitze der Laubfroschquappen.
Diese konnte ich am 3.6. in mehreren Dorfteichen und im Auenbereich zahlreich finden, trotz hysterischer Flucht in tiefere Gewässerschichten, stellte der Fang kein Problem da.
Später fing ich in einem großen flachen Teich auch noch eine etwa 10cm lange Larve der Knoblauchkröte sowie Moorfrosch- und Erdkrötenquappen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Elbtalauen ein ideales Gebiet zur Beobachtung von Amphibien darstellen !
Die Arten stehen im krassen Gegensatz zu denen, die ich daheim im Sauerland ausmachen konnte.
Interessant ist letztlich besonders, dass der Grasfrosch fast vollständig durch den Moorfrosch ersetzt wird.
Viele Grüße
Nicolé