
Scratchy1
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Hallo,
ich will hier nur einmal kurz auf das Züchten eingehen. Wie viele schon im Forum gelesen haben, unterstützt das Forum keine Nachzuchten. Allerdings ist dies bei Reptilien, Fischen, Krebsen usw. ein wenig eine andere Sache. Und diesen Unterschied will ich jetzt hier in diesem Text kurz erklären, damit keine Diskussion entsteht, warum die Zucht in gewissen Rubriken (Terraristik, Aquaristik) unterstützt wird und in anderen wiederum nicht.
1. Wildfänge :
Diese Tiere in den besagten Rubriken, werden in Ihren Heimatländern aus der freien Wildbahn nicht gerade sachlich und kontrolliert entnommen, vielmehr werden sie von Leuten eingefangen, die diese Tiere an irgendwelche Farmen bzw. Händler für ein paar Cent verkaufen. Das hat den Grund, das die Tiere meist in 3. Welt Länder beheimatet sind, und der Fang, der Bevölkerung natürlich auch ein wenig Geld einbringt. Dadurch überwacht niemand den Fang bzw. wird das WA (Washingtoner Artenschutzgesetz) nicht beachtet. So werden viele Tiere die auf verschiedene Art und Weise geschützt sind, legal, aber auch illegal nach Deutschland bzw. Europa eingeführt.
Auch sogenannte Farmzuchten sind, richtig hingeschaut, indirekte Entnahmen aus der Natur. Auch wenn es dabei zwei verschiedene Varianten gibt. Bei der ersten Methode werden frei- lebende Tiere kurzzeitig in ein Gehege gesperrt, und das natürlich zur Paarungszeit. Nach der Eiablage dieser Tiere werden sie wieder frei gelassen und die Eier entweder künstlich, oder manchmal auch natürlich, ausgebrütet. Diese Jungtiere werden verkauft, da diese natürlich um einiges mehr an Geld bringen wie ältere. Durch das künstliche Ausbrüten werden die nicht so günstig gelegene Gelege auch voll ausgenützt. Durch das Wegfallen der natürlichen Todesfälle durch Fressfeinde, oder dem geringen Nahrungsangebot wird die Ausbeute natürlich noch größer.
Das ist zwar alles schön und gut, allerdings fällt der gesunde Nachwuchs in der Natur um einiges geringer aus, da einfach die Elternpaare fehlen.
Bei der zweiten Variante werden einfach adulte (erwachsene) Tiere aus freier Natur entnommen, und als Gebär- bzw. Samenmaschinen missbraucht. Bei dieser Art wird das günstige Klima in diesen Ländern ausgenutzt damit so wenige Eier wie möglich künstlich ausgebrütet werden. Die Tiere werden zwar in ihrem natürlichen Lebensraum gehalten, allerdings in brutalst engen Käfigen und mit viel zu vielen Tieren.
Die Nachzuchten müssen dann, nachdem sie erst frisch geschlüpft sind (zwischen 1-7 Tag alt) eine Tortur über sich ergehen lassen. Sie werden nach Deutschland bzw. Bestimmungsländer verschickt, um von dort auf die verschiedenen Großhändler verteilt zu werden. Auf diese Reise werden „Verluste“ von bis zu 50% gemacht und auch kalkuliert.
Die deutsche Nachzucht hilft in der Weise nicht nur Wildfänge zu verhindern, sondern auch das Leid mancher Tiere zu lindern.
2. Erhaltung verschiedener Tierarten
Viele Arten in den Bereichen Aquaristik / Terraristik sind vom Aussterben bedroht bzw. gefährdet und wie schon erwähnt besonders geschützt. Die Tiere müssen zum großen Teil angemeldet werden und sind meist durch das WA (Washingtoner Artenschutzgesetz) geschützt. Und dadurch wird die Art, auf Grund von der Verhinderung von WF (Wildfängen) und FZ (Farmzuchten), in der Natur nicht mehr so stark bedroht, und der Bestand in der Natur kann sich ein wenig erholen.
3. Tierheimtiere
In normalen Tierheimen, wird man Reptilien, bis auf ein paar wenige Ausnahmen nicht antreffen. Die meisten Reptilien die ausgesetzt bzw. in sogenannte Auffangstationen abgegeben werden, sind zu groß gewordene Wasserschildkröten und ebenso zu groß gewordene Echsen (hauptsächlich Grüne Leguane und Warane). Diese Tiere werden allerdings auch sofort wieder weiter vermittelt. Tiere die länger in solchen Stationen bleiben sind meist WF, da diese einfach auch aggressiver und wilder sind wie Nachzuchten.
Auf Grund von Aggressionen, bleiben viele Tiere ein Leben lang in solchen Auffangstationen. Und diese Tiere sind so gut wie nur WF. Andere Tiere wie Bartagamen oder Leopardgeckos bleiben höchstens 1 Tag in der Station und werden eigentlich auch so gut wie nie dort abgegeben.
Bei allen anderen etablierten Heimtieren, ist dies nicht der Fall, da quellen die Tierheime über und nur ein Bruchteil der Tiere bekommt ein schönes neues Zuhause.
Ich muss auch noch dazu sagen, dass die Reptilienzucht nicht leicht, und auch vom finanziellen her eine hohe Belastung ist. Man benötigt in unseren Breitengraden extra einen Inkubator, der die Eier ausbrütet. Die Elterntiere müssen genau ausgesucht werden und benötigen dann meist auch gewisse Klimafaktoren. Nach dem Schlupf benötigt man auch bei den meisten Arten Unmengen an kleineren Terrarien, um diese richtig unterzubringen. Wenn man Reptilien züchten will, kann man sich also nichts verdienen, sondern muss eigentlich draufzahlen.
Man sollte demnach nicht einfach drauf los züchten, sondern schon alle erforderlichen Sachen beachten.
Deswegen haben wir uns entschlossen bei diesen zwei Rubriken die Zuchtinformationen zuzulassen.
Grüssle Alex
ich will hier nur einmal kurz auf das Züchten eingehen. Wie viele schon im Forum gelesen haben, unterstützt das Forum keine Nachzuchten. Allerdings ist dies bei Reptilien, Fischen, Krebsen usw. ein wenig eine andere Sache. Und diesen Unterschied will ich jetzt hier in diesem Text kurz erklären, damit keine Diskussion entsteht, warum die Zucht in gewissen Rubriken (Terraristik, Aquaristik) unterstützt wird und in anderen wiederum nicht.
1. Wildfänge :
Diese Tiere in den besagten Rubriken, werden in Ihren Heimatländern aus der freien Wildbahn nicht gerade sachlich und kontrolliert entnommen, vielmehr werden sie von Leuten eingefangen, die diese Tiere an irgendwelche Farmen bzw. Händler für ein paar Cent verkaufen. Das hat den Grund, das die Tiere meist in 3. Welt Länder beheimatet sind, und der Fang, der Bevölkerung natürlich auch ein wenig Geld einbringt. Dadurch überwacht niemand den Fang bzw. wird das WA (Washingtoner Artenschutzgesetz) nicht beachtet. So werden viele Tiere die auf verschiedene Art und Weise geschützt sind, legal, aber auch illegal nach Deutschland bzw. Europa eingeführt.
Auch sogenannte Farmzuchten sind, richtig hingeschaut, indirekte Entnahmen aus der Natur. Auch wenn es dabei zwei verschiedene Varianten gibt. Bei der ersten Methode werden frei- lebende Tiere kurzzeitig in ein Gehege gesperrt, und das natürlich zur Paarungszeit. Nach der Eiablage dieser Tiere werden sie wieder frei gelassen und die Eier entweder künstlich, oder manchmal auch natürlich, ausgebrütet. Diese Jungtiere werden verkauft, da diese natürlich um einiges mehr an Geld bringen wie ältere. Durch das künstliche Ausbrüten werden die nicht so günstig gelegene Gelege auch voll ausgenützt. Durch das Wegfallen der natürlichen Todesfälle durch Fressfeinde, oder dem geringen Nahrungsangebot wird die Ausbeute natürlich noch größer.
Das ist zwar alles schön und gut, allerdings fällt der gesunde Nachwuchs in der Natur um einiges geringer aus, da einfach die Elternpaare fehlen.
Bei der zweiten Variante werden einfach adulte (erwachsene) Tiere aus freier Natur entnommen, und als Gebär- bzw. Samenmaschinen missbraucht. Bei dieser Art wird das günstige Klima in diesen Ländern ausgenutzt damit so wenige Eier wie möglich künstlich ausgebrütet werden. Die Tiere werden zwar in ihrem natürlichen Lebensraum gehalten, allerdings in brutalst engen Käfigen und mit viel zu vielen Tieren.
Die Nachzuchten müssen dann, nachdem sie erst frisch geschlüpft sind (zwischen 1-7 Tag alt) eine Tortur über sich ergehen lassen. Sie werden nach Deutschland bzw. Bestimmungsländer verschickt, um von dort auf die verschiedenen Großhändler verteilt zu werden. Auf diese Reise werden „Verluste“ von bis zu 50% gemacht und auch kalkuliert.
Die deutsche Nachzucht hilft in der Weise nicht nur Wildfänge zu verhindern, sondern auch das Leid mancher Tiere zu lindern.
2. Erhaltung verschiedener Tierarten
Viele Arten in den Bereichen Aquaristik / Terraristik sind vom Aussterben bedroht bzw. gefährdet und wie schon erwähnt besonders geschützt. Die Tiere müssen zum großen Teil angemeldet werden und sind meist durch das WA (Washingtoner Artenschutzgesetz) geschützt. Und dadurch wird die Art, auf Grund von der Verhinderung von WF (Wildfängen) und FZ (Farmzuchten), in der Natur nicht mehr so stark bedroht, und der Bestand in der Natur kann sich ein wenig erholen.
3. Tierheimtiere
In normalen Tierheimen, wird man Reptilien, bis auf ein paar wenige Ausnahmen nicht antreffen. Die meisten Reptilien die ausgesetzt bzw. in sogenannte Auffangstationen abgegeben werden, sind zu groß gewordene Wasserschildkröten und ebenso zu groß gewordene Echsen (hauptsächlich Grüne Leguane und Warane). Diese Tiere werden allerdings auch sofort wieder weiter vermittelt. Tiere die länger in solchen Stationen bleiben sind meist WF, da diese einfach auch aggressiver und wilder sind wie Nachzuchten.
Auf Grund von Aggressionen, bleiben viele Tiere ein Leben lang in solchen Auffangstationen. Und diese Tiere sind so gut wie nur WF. Andere Tiere wie Bartagamen oder Leopardgeckos bleiben höchstens 1 Tag in der Station und werden eigentlich auch so gut wie nie dort abgegeben.
Bei allen anderen etablierten Heimtieren, ist dies nicht der Fall, da quellen die Tierheime über und nur ein Bruchteil der Tiere bekommt ein schönes neues Zuhause.
Ich muss auch noch dazu sagen, dass die Reptilienzucht nicht leicht, und auch vom finanziellen her eine hohe Belastung ist. Man benötigt in unseren Breitengraden extra einen Inkubator, der die Eier ausbrütet. Die Elterntiere müssen genau ausgesucht werden und benötigen dann meist auch gewisse Klimafaktoren. Nach dem Schlupf benötigt man auch bei den meisten Arten Unmengen an kleineren Terrarien, um diese richtig unterzubringen. Wenn man Reptilien züchten will, kann man sich also nichts verdienen, sondern muss eigentlich draufzahlen.
Man sollte demnach nicht einfach drauf los züchten, sondern schon alle erforderlichen Sachen beachten.
Deswegen haben wir uns entschlossen bei diesen zwei Rubriken die Zuchtinformationen zuzulassen.
Grüssle Alex