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BobbyBerlin
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Hallo zusammen! Ich habe mich extra wegen dieses Themas hier registriert, denn ich bin echt mit dem Latein, Geld und Nerven am Ende :S. Es wäre super, wenn die Mitglieder hier mir vielleicht ein wenig helfen könnten!
Aber von Anfang an:
Meine Familie hatte mehrere (Klein) Hunde über die Jahre hinweg, so dass ich mich mit Hunde-Erziehung, Pflege und Verantwortung auskenne, aber Bobby ist mein erster eigener Hund. Er ist ein Mix, vom Aussehen her ein Labrador-Retriever-Beagle-Mix. Ob er wirklich Lab-Beagle ist oder noch etwas anderes drin ist, kann ich leider nicht sagen. Er ist ca 8 Jahre alt, recht fit und fröhlich, aber nicht in der Lage alleine zu bleiben.
Ich habe ihn jetzt seit knapp 3 Monaten und die Auswirkungen auf mein Leben sind doch recht dramatisch. Einkäufe muss ich mir liefern lassen und zum Arzt kann ich nur, wenn einer meiner Bekannten Zeit hat, um auf den Hund aufzupassen, ansonsten muss ich ihn in die Hundepension geben. Zu seiner Vorgeschichte ist mir nur wenig bekannt - offenbar wurde er zusammen mit einem anderen Hund ausgesetzt oder ist mit dem ausgebüxt und irgendwann hat ihn die Feuerwehr eingefangen und ihn ins Tierheim gebracht. Dort hat der Besitzer sich nie gemeldet, der andere Hund wurde vermittelt und nur Bobby blieb zurück. Zweimal wurde er vermittelt, aber nach einer Woche jeweils zurückgebracht, weil er nicht alleine bleiben konnte. Die erste Familie hat ihn 8 Stunden am ersten Tag alleine gelassen (Superidee!) und das andere Mal wurde er an einer Seniorin vermittelt, die ihn für Einkäufe usw. auf den Balkon sperrte. Dort hat er dann den Balkon zerlegt.
Bis gestern war er unkastriert, die Kastration musste sein, da er sich eine Infektion der Genitalien zugezogen hat und dauer-notgeil war. In der Hundepension hat 6 Stunden lang jeden Rüden gerammelt, der nicht schnell genug abhauen konnte. Streicheln, ohne dass er eine Erektion bekommen hat, war auch unmöglich. Er zeigte auch recht ausgeprägtes Imponiergehabe gegenüber anderen Hunden und keinerlei Interesse an Spielen oder so. Sein Sozialverhalten war trotz der Probleme noch ok, er ist also nicht aggressiv, aber sehr forsch und ständig mit der Nase am Boden auf der Suche nach Mädels... oder Rüden.
Ich habe nach 2 Wochen eine Hundertrainerin bestellt und auch wenn mir ihre Dienste ein wenig auf die Sprünge geholfen haben, muss ich sagen, dass Ihre Empfehlungen alles andere als praktikabel waren und sie mich ausserdem mehrfach verunsichert und verwirrt hat. Sie hatte selber noch nie mit einen Verlassensangstfall zu tun, das erklärt vermutlich auch ihre Hilflosigkeit etwas, aber ausbaden mussten Bobby und ich es und nun fehlt mir das Geld für weitere Termine bei einem Hundetrainer. Ihre Empfehlungen waren Nasen-Arbeit, Zuweisen eines festen Platzes und möglichst viel Kopfarbeit, um ihn zu ermüden. Letztlich hat sie mir zu gunsten von Bobby verboten das Haus zu verlassen, damit er nicht wieder in die Stress-Situation zurückfällt. (wie soll man Verlassensangst kurieren, wenn die Situation, die die Angst auslöst, nie auftritt..)
Ich habe also per Online-Videos versucht mit ihm zu Arbeiten und durch Reiz-Minimierung schon einiges verbessern können, er darf also nicht überall schnuppern wo er möchte (das hat das Problem mit dem Ziehen an der Leine gelöst), ich scheuche ihn immer auf seinen Platz zurück, damit er mir in der Wohnung nicht hinterher läuft (klappt jetzt super, er bleibt auf dem Kissen, ich hab meine Ruhe) und im Prinzip tue ich alles, um ihm die Unruhe zu nehmen. Heisst, er bekommt nur dann etwas, wenn er in der entsprechenen psychischen Verfassung ist: Er darf nicht mehr wie eine Rakete aus der Tür stürzen, die Tür zum Gassigang geht nur dann auf, wenn er ruhig ist. Er soll sich auf mich und meine Anweisungen konzentrieren können und die Übungen haben wirklich gute Erfolge erzielt, so dass ich bald wieder mit der Nasenarbeit weitermachen wollte. ABER. Das alles löst nicht die Verlassensangst. Er kann so entspannt und müde sein, dass er umkippt, seufzt und den Eindruck macht, dass er doch seine Ruhe haben will und alle ihn mal am Popo können, sobald mein Stuhl rappelt, ist er hellwach, selbst wenn er geschlafen und geschnarcht hat. Er hat also nur dadurch, dass ich selten das Haus verlasse, genug Ruhezeiten. Nicht auszudenken, wie es ihm sonst gehen würde. Aber mir geht es dadurch halt schlecht. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin echt keiner von diesen Hundehaltern, die vor Mitleid zerfliessen, weils dem Hund schlecht geht und die dann den Hund wie ein Baby behandeln. Mir geht es schlecht, weil mir die Selbstbestimmung fehlt. Bobby sollte Teil meines Rudels sein und ich erwarte nicht, dass er jeden Tag 8 Stunden alleine bleiben soll. Mein sehr fernes Ziel ist einmal die Woche 4 Stunden und ich gebe mich auch gerne mit 1 Stunde zufrieden, wenn ich weiss, dass er dabei entspannt ist. Aber wenigstens den Müll würde ich gerne mal runterbringen können, ohne dass der Meister abgeht.
Mir wurde empfohlen, es mit einer Box zu versuchen. Die Boxen, die ich gesehen habe und mir leisten könnte, halten aber sicher keinen 18 Kilo Rüden aus, der komplett in Panik verfällt, wenn er mich die Treppe runtergehen hört. Es ist auch nicht mein Ziel den Hund wegzusperren, ich bin auf der Suche nach einer Lösung für das zugrunde liegende Problem. Kong und Beschäftigung während der Abwesenheit hilft auch nichts, das leckerste Leckerli interessiert ihn nicht mehr, wenn ich weggehe. Radio und Waschmaschine liefen auch schon auf Dauer, ich habs mit Stimmen aus einer Talkshow und alten Klamotten von mir versucht. Im Tierheim habe ich auch schon angerufen, um ihn zurückzubringen und glaubt mir, der Schritt ist nicht mehr weit entfernt - nicht, weil ich den Schritt gehen will, sondern weil mir die Optionen ausgehen.
Für Ratschläge oder auch nur Erfahrungsberichte bin ich echt dankbar ?(
Aber von Anfang an:
Meine Familie hatte mehrere (Klein) Hunde über die Jahre hinweg, so dass ich mich mit Hunde-Erziehung, Pflege und Verantwortung auskenne, aber Bobby ist mein erster eigener Hund. Er ist ein Mix, vom Aussehen her ein Labrador-Retriever-Beagle-Mix. Ob er wirklich Lab-Beagle ist oder noch etwas anderes drin ist, kann ich leider nicht sagen. Er ist ca 8 Jahre alt, recht fit und fröhlich, aber nicht in der Lage alleine zu bleiben.
Ich habe ihn jetzt seit knapp 3 Monaten und die Auswirkungen auf mein Leben sind doch recht dramatisch. Einkäufe muss ich mir liefern lassen und zum Arzt kann ich nur, wenn einer meiner Bekannten Zeit hat, um auf den Hund aufzupassen, ansonsten muss ich ihn in die Hundepension geben. Zu seiner Vorgeschichte ist mir nur wenig bekannt - offenbar wurde er zusammen mit einem anderen Hund ausgesetzt oder ist mit dem ausgebüxt und irgendwann hat ihn die Feuerwehr eingefangen und ihn ins Tierheim gebracht. Dort hat der Besitzer sich nie gemeldet, der andere Hund wurde vermittelt und nur Bobby blieb zurück. Zweimal wurde er vermittelt, aber nach einer Woche jeweils zurückgebracht, weil er nicht alleine bleiben konnte. Die erste Familie hat ihn 8 Stunden am ersten Tag alleine gelassen (Superidee!) und das andere Mal wurde er an einer Seniorin vermittelt, die ihn für Einkäufe usw. auf den Balkon sperrte. Dort hat er dann den Balkon zerlegt.
Bis gestern war er unkastriert, die Kastration musste sein, da er sich eine Infektion der Genitalien zugezogen hat und dauer-notgeil war. In der Hundepension hat 6 Stunden lang jeden Rüden gerammelt, der nicht schnell genug abhauen konnte. Streicheln, ohne dass er eine Erektion bekommen hat, war auch unmöglich. Er zeigte auch recht ausgeprägtes Imponiergehabe gegenüber anderen Hunden und keinerlei Interesse an Spielen oder so. Sein Sozialverhalten war trotz der Probleme noch ok, er ist also nicht aggressiv, aber sehr forsch und ständig mit der Nase am Boden auf der Suche nach Mädels... oder Rüden.
Ich habe nach 2 Wochen eine Hundertrainerin bestellt und auch wenn mir ihre Dienste ein wenig auf die Sprünge geholfen haben, muss ich sagen, dass Ihre Empfehlungen alles andere als praktikabel waren und sie mich ausserdem mehrfach verunsichert und verwirrt hat. Sie hatte selber noch nie mit einen Verlassensangstfall zu tun, das erklärt vermutlich auch ihre Hilflosigkeit etwas, aber ausbaden mussten Bobby und ich es und nun fehlt mir das Geld für weitere Termine bei einem Hundetrainer. Ihre Empfehlungen waren Nasen-Arbeit, Zuweisen eines festen Platzes und möglichst viel Kopfarbeit, um ihn zu ermüden. Letztlich hat sie mir zu gunsten von Bobby verboten das Haus zu verlassen, damit er nicht wieder in die Stress-Situation zurückfällt. (wie soll man Verlassensangst kurieren, wenn die Situation, die die Angst auslöst, nie auftritt..)
Ich habe also per Online-Videos versucht mit ihm zu Arbeiten und durch Reiz-Minimierung schon einiges verbessern können, er darf also nicht überall schnuppern wo er möchte (das hat das Problem mit dem Ziehen an der Leine gelöst), ich scheuche ihn immer auf seinen Platz zurück, damit er mir in der Wohnung nicht hinterher läuft (klappt jetzt super, er bleibt auf dem Kissen, ich hab meine Ruhe) und im Prinzip tue ich alles, um ihm die Unruhe zu nehmen. Heisst, er bekommt nur dann etwas, wenn er in der entsprechenen psychischen Verfassung ist: Er darf nicht mehr wie eine Rakete aus der Tür stürzen, die Tür zum Gassigang geht nur dann auf, wenn er ruhig ist. Er soll sich auf mich und meine Anweisungen konzentrieren können und die Übungen haben wirklich gute Erfolge erzielt, so dass ich bald wieder mit der Nasenarbeit weitermachen wollte. ABER. Das alles löst nicht die Verlassensangst. Er kann so entspannt und müde sein, dass er umkippt, seufzt und den Eindruck macht, dass er doch seine Ruhe haben will und alle ihn mal am Popo können, sobald mein Stuhl rappelt, ist er hellwach, selbst wenn er geschlafen und geschnarcht hat. Er hat also nur dadurch, dass ich selten das Haus verlasse, genug Ruhezeiten. Nicht auszudenken, wie es ihm sonst gehen würde. Aber mir geht es dadurch halt schlecht. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin echt keiner von diesen Hundehaltern, die vor Mitleid zerfliessen, weils dem Hund schlecht geht und die dann den Hund wie ein Baby behandeln. Mir geht es schlecht, weil mir die Selbstbestimmung fehlt. Bobby sollte Teil meines Rudels sein und ich erwarte nicht, dass er jeden Tag 8 Stunden alleine bleiben soll. Mein sehr fernes Ziel ist einmal die Woche 4 Stunden und ich gebe mich auch gerne mit 1 Stunde zufrieden, wenn ich weiss, dass er dabei entspannt ist. Aber wenigstens den Müll würde ich gerne mal runterbringen können, ohne dass der Meister abgeht.
Mir wurde empfohlen, es mit einer Box zu versuchen. Die Boxen, die ich gesehen habe und mir leisten könnte, halten aber sicher keinen 18 Kilo Rüden aus, der komplett in Panik verfällt, wenn er mich die Treppe runtergehen hört. Es ist auch nicht mein Ziel den Hund wegzusperren, ich bin auf der Suche nach einer Lösung für das zugrunde liegende Problem. Kong und Beschäftigung während der Abwesenheit hilft auch nichts, das leckerste Leckerli interessiert ihn nicht mehr, wenn ich weggehe. Radio und Waschmaschine liefen auch schon auf Dauer, ich habs mit Stimmen aus einer Talkshow und alten Klamotten von mir versucht. Im Tierheim habe ich auch schon angerufen, um ihn zurückzubringen und glaubt mir, der Schritt ist nicht mehr weit entfernt - nicht, weil ich den Schritt gehen will, sondern weil mir die Optionen ausgehen.
Für Ratschläge oder auch nur Erfahrungsberichte bin ich echt dankbar ?(
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